Zwischen Sehnsucht und Panik
Wir haben ein zunehmend gestörtes Verhältnis zum Winter.

Über Schnee kann man nicht entspannt reden. Entweder gibt es zu viel davon oder zu wenig. Zu Weihnachten und Neujahr wünschen wir ihn uns dick und fett, haben kindliche Sehnsuchtsbilder im Kopf und denken an verschneite Landschaften. Jeder träumt heimlich den Traum von verschneiten Bäumen, wirbelnden Flocken und duftendem Glühwein. Und dann schneits wirklich, und schon herrscht Hysterie. Auf den Flughäfen ein Chaos mit pöbelnden Passagieren, die festsitzen. Auf den Autobahnen Lastwagen, die im Schnee stecken und nicht genug Enteisungsflüssigkeit anliefern können. In der Schweiz Hoteliers, die von Fiasko reden, weil die hochrentablen Wintertouristen nicht anfliegen können.