Brief mit weissem PulverZwei Polizeieinsätze beim BAG innert 48 Stunden
Wegen einer verdächtigen Substanz mussten am Donnerstag Polizei und Feuerwehr zum BAG-Sitz im Liebefeld ausrücken – schon wieder.

Wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gerade mit Drohungen terrorisiert? Die Polizei gibt auf diese Frage zwar keine Auskunft. Die Vermutung liegt aber nahe.
Am Donnerstagnachmittag mussten die Kantonspolizei Bern sowie die Feuerwehren Bern und Köniz zum BAG-Sitz ins Liebefeld ausrücken. Der Grund: eine «unbekannte Substanz», wie es bei der Medienstelle der Kapo auf Anfrage heisst.
Zweimal Fehlalarm
Der Einsatz entpuppte sich jedoch als Fehlalarm. «Die Substanz konnte als ungefährlich eingestuft werden», so Mediensprecherin Isabelle Wüthrich. Um was es sich genau gehandelt hat, sagt sie nicht.
Fakt ist: Bereits am Mittwochmorgen kam es vor dem Campus im Liebefeld zu einem Einsatz – ebenfalls wegen einer verdächtigen Substanz. Die Polizei kommentierte den Inhalt – wie am Donnerstag – nicht weiter. Laut Tele Bärn soll es sich aber um einen Briefumschlag mit weissem Pulver gehandelt haben, der dem BAG per Post zugestellt worden sei.
BAG-Sitz unter Polizeischutz
Wegen seiner zentralen Rolle in der Pandemiebekämpung ist das BAG seit Monaten im Fokus. Wie «20 Minuten» vor kurzem berichtete, steht der Hauptsitz seit Dezember unter Polizeischutz. Dies, weil Drohungen gegenüber dem Amt zugenommen hätten.
Im Visier von Drohern stand auch die Berner Gesundheitsdirektion schon mehrfach. Der SVP-Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg hat seit Ausbruch der Pandemie mehrere Drohungen erhalten. In Telegram-Chats riefen Corona-Skeptiker zudem dazu auf, ihm «einen Besuch abzustatten», und verbreiteten Schneggs Wohnort.
Ebenfalls zur Zielscheibe von Corona-Skeptikern war im Oktober die Berner Kantonsärztin Linda Nartey geworden. Sie wurde in der Berner Altstadt vom damaligen alternativen Berner Gemeinderatskandidaten Stefan Theiler aufs Übelste beschimpft.
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