Todesfälle im AargauSchwester soll Bruder getötet und anschliessend Suizid begangen haben
Die Geschwister, die am frühen Dienstagmorgen von ihren Eltern tot in der gemeinsamen Wohnung in Frick aufgefunden wurden, sind eines gewaltsamen Todes gestorben. Eine Dritteinwirkung wird ausgeschlossen.

In einem Mehrfamilienhaus im aargauischen Frick sind am Dienstagmorgen eine 26-jährige Frau und ein 25-jähriger Mann tot aufgefunden worden. Die beiden Toten sind Geschwister und lebten beide in der Wohnung ihrer Eltern.
Die Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft Aargau gehen gestützt auf die bisherigen Ermittlungen und die Erkenntnisse aus den vom Institut für Rechtsmedizin durchgeführten Obduktionen der zwei Verstorbenen davon aus, dass die 26-jährige Frau zuerst ihren 25-jährigen Bruder tödlich verletzt hatte und sich danach das Leben nahm. Die mutmassliche Tatwaffe, ein Messer, konnte vor Ort sichergestellt werden.
Die Hintergründe der Tat und der genaue Tathergang sind nach wie vor unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Die Eltern der beiden Verstorbenen wurden nach der Tat aus der Wohnung weggebracht. Sie erhielten derzeit psychologische Betreuung von einem Careteam.
Notruf kam um 5 Uhr
Am Dienstagmorgen kurz vor fünf Uhr wurde die Notrufzentrale informiert, dass eine Person in dem Haus «nicht mehr reagiere». Die Einsatzzentrale schickte eine Ambulanz und eine Patrouille zu der betroffenen Liegenschaft, doch für die Frau und ihren Bruder kam jede Hilfe zu spät.
Anwohner schockiert
Der Vorfall ereignete sich in einem Quartier, wo man sich in der Nachbarschaft untereinander kaum noch kenne, erzählte ein Anwohner der «Aargauer Zeitung». Es «erschreckt mich, dass so etwas in der unmittelbaren Nähe passiert», so der Nachbar.
Ein anderer Nachbar sagte derselben Zeitung, dass er gegen 4 Uhr den Hund aus der Wohnung bellen gehört habe. Er habe sich aber nichts dabei gedacht, weil der Mann, der als Koch gearbeitet hatte, wegen seines Berufs öfter früh aufgestanden sei. Er sei über den Tod zweier junger Menschen «nur wenige Meter Luftlinie von seinem Bett entfernt», konsterniert.
Noch am Montagabend hatten Nachbarn den Vater der beiden offenbar gesehen. Er habe fröhlich gewirkt, sagte jemand der Zeitung. Die Geschwister seien «sehr nette Leute» gewesen, sagt ein anderer Anwohner. Am frühen Morgen habe ein Hund gebellt, dann sei die Polizei gekommen. Da habe er gewusst, dass etwas Schlimmes passiert sei.
SDA/red
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