Zwei Gesichter, null Punkte
ersten Hälfte 45 schwache Minuten folgen lassen. «Die Ideen fehlten», sagte Marc Schneider.
Der FC Thun hatte samstags wenig zu lachen. Bei der Rückkehr des Altweibersommers herrschte Tristesse junger Männer. Nicht mal den Treffer zum 1:1 konnte der Aufsteiger ausgelassen zelebrieren. Verteidiger Stipe Matic war mit Gegenspieler Paito zusammengestossen und blieb ein Weilchen liegen. Nach einer Pflege wurde er erst wieder ein-, Mitte zweiter Hälfte dann ausgewechselt. Assistenztrainer Eric-Pi Zürcher sagte: «Ihm war schwindlig. Also reagierten wir.» Das Auslaufen machte Matic nicht mehr mit. Gemäss Sportchef Andres Gerber lag er derweil in der Kabine. Die Schmerzen waren noch immer da. Matic werde aber wohl nicht länger ausfallen, schätzte Gerber gleich nach dem Spiel. Gegen Xamax hatte der FC Thun zwei Gesichter gezeigt. In der ersten Hälfte spielte er ganz ordentlich, durchaus gefällig und mit Zug nach vorne. Im zweiten Umgang war davon auf einmal kaum mehr was zu sehen. «Uns fehlten die Ideen», bemängelte Marc Schneider. «Wir kontrollierten zwar das Spiel, konnten aber nichts Überraschendes kreieren.» So gewänne man auch gegen Xamax nicht. Angreifer Giuseppe Morello bedauerte, dass seine Mannschaft früh und entgegen dem Spielverlauf in Rückstand geraten war. «Hätten wir nach den ersten 20 Minuten vorne gelegen, wäre das Spiel wohl anders ausgegangen», meinte er. Der 24-Jährige machte Schwächen im Zweikampfverhalten aus («Wir waren zu wenig aggressiv»), und er sagte, sein Team habe es nach dem Ausgleich verpasst, weiter Druck zu machen. «Xamax hingegen trat clever und sehr effizient auf», befand Morello, der nach 82 Minuten für Roland Bättig eingewechselt worden war. 2:1 gewannen die Neuenburger, ohne unwiderstehlich gespielt zu haben. Die Niederlage, zumal gegen einen direkten Konkurrenten, schmerze sehr, sagte Schneider. Der Verteidiger sprach von einem «der sicherlich schlechteren Spiele». Der 30-Jährige sagte: «Nun haben wir zwei Wochen Zeit, uns zu ärgern.» Die nächste Pflichtpartie bestreitet der FC Thun am Samstag, 16.Oktober, in Buochs. Der Super-League-Fünfte gastiert da beim Nidwaldner Erstligisten im Cup. Bis dahin können die Oberländer «runterfahren und in den Freundschaftsspielen Moral tanken», wie es Morello formulierte. Am Mittwoch testet Thun in Langenthal (19 Uhr), am Freitag in Delsberg (16 Uhr). «Gefährlicher werden» Routinier Schneider sagt, Thun müsse während der Länderspielpause wieder an Grundsätzlichem arbeiten. «Wir müssen wieder gefährlicher werden, uns mehr Möglichkeit herausspielen. Die Laufbereitschaft muss besser werden. Und defensiv waren wir zuletzt zu anfällig.» In den letzten drei Meisterschaftsspielen hat der Aufsteiger sieben Gegentreffer kassiert. Sollte Thun gelingen, was Schneider fordert – die Rückkehr zu früheren Leistungen –, steht den Oberländern nach dem wenig einträglichen Altweibersommer ein goldener Herbst bevor. Ansonsten ergeht es ihnen bald wie der Schneefallgrenze. Die fällt immer tiefer. Adrian Horn>
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