Zürichsee schwappt übers Ufer
Der Zürichsee hat einen hohen Pegelstand, die Feuerwehren sind alarmiert. Die Regenfälle dieser Woche sollten die Situation aber nicht verschärfen.
Von Petra Schanz Auf dem Spielplatz in der Meilemer Badi Ländeli können die Kinder zurzeit von der Rutschbahn aus direkt in den See rutschen. Und wer über den Steg in den See gelangen will, watet bereits im Wasser. Beim Stäfner Seeplatz schwimmen die Enten fast geradeaus auf den Parkplatz hinaus. Das Wasser schwappt regelmässig in Richtung der Sitzbänke, der Abfalleimer steht im Wasser. Wer eine Schifffahrt machen will, sollte gut zu Fuss sein: Der Weg vom Land über den Metallsteg aufs Schiff und zurück gleicht momentan einer kleinen Klettertour. 40 Zentimeter höher als sonst Der Zürichsee weist für für den August einen hohen Wasserstand auf, schreibt das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) auf seiner Website. Er ist rund 40 Zentimeter höher als im Durchschnitt um diese Jahreszeit. Vergangenen Donnerstag und Freitag ist durch die starken Regenfälle mehr Wasser in den Zürichsee geflossen, als abfliessen kann. «Massgebend für die Menge Wasser, die abgelassen werden kann, ist nicht das Wehr, sondern die Enge beim Rathaus und der Gemüsebrücke», sagt Matthias Oplatka vom Awel. Es bestehe auch die Möglichkeit, bereits vor starken Regenfällen eine Absenkung des Sees vorzunehmen und somit den Pegelstand zu regeln. Doch erstens bringe man auf diese Weise nicht so viel Wasser aus dem See, weil bei einem tiefen Wasserstand auch nur wenig abfliesse. Und zweitens habe man das in diesem Fall nicht getan, weil die Wettervorhersagen die Regenfälle von Ende letzter Woche unterschätzt hätten. Zurzeit stehen die Schleusen des Wehrs vollständig offen. Die Limmatschifffahrt ist wegen der hohen Fliessgeschwindigkeit eingestellt worden. Noch keine grösseren Probleme gibt es für die Zürcher Schifffahrtsgesellschaft (ZSG). «Wir können zwar nicht mehr mit allen Schiffen in den Obersee fahren», sagt Mediensprecherin Evelyne Schlund. Die grösseren Schiffe wie die Stadt Zürich oder die Panta Rhei passen im Moment nicht unter der Brücke hindurch. Doch alarmierend sei die Situation noch nicht, sagt Schlund. Man müsse einfach die Schiffseinteilung anders machen. Mit Anlegen habe man noch keine Probleme. Erst wenn die Stege unter Wasser seien, werde es kritisch. Schwierige Wetterlage Ab Donnerstag sind die Wetterprognosen wieder düsterer. Die Wetterlage sei allerdings schwierig einzuschätzen, sagt Oplatka: «Wir erwarten aus jetziger Sicht keine Verschärfung der Situation.» Man müsse diese aber genau im Auge behalten. Ein hoher Pegel des Sees benötige Tage, wenn nicht sogar Wochen, bis er wieder auf dem normalen Stand sei. Alarmstufe 1 wie der Greifensee hat der Zürichsee noch nicht erreicht und wird es wahrscheinlich auch nicht. Dann müssten Massnahmen eingeleitet werden. «Die Alarmstufe dient vor allem den Feuerwehren», sagt Oplatka. Diese entwickeln dann ihre eigenen Dispositive, beispielsweise wo Sandsäcke aufgeschichtet werden müssen. «Im Moment kann man ausser beobachten und bereit sein nicht viel machen», fasst Oplatka zusammen. Ein Auge auf die Situation am Seeplatz hat auch die Gemeinde Stäfa. «Wir sind aber zuversichtlich, dass genügend Wasser abgelassen werden kann, bis die neuen Regenfälle kommen», sagt der stellvertretende Gemeindeschreiber Dieter Suter. Der Wasserspiegel ist so hoch wie die Oetiker Haab in Stäfa. Foto: Silvia Luckner
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