Wetzikon grünt nur langsam
Die Stadt schöpft das Budget, das für das Pflanzen von Bäumen vorgesehen ist, nicht aus. Das ruft Kritiker auf den Plan.
Von Susanne Bucher Wetzikon – 80 000 Franken muss die Stadt Wetzikon jährlich für das Pflanzen von neuen Bäume ausgeben – so will es das Volk. Es hat eine entsprechende Vorlage im Februar 2009 mit grossem Mehr an der Urne angenommen. Die Vorlage beruht auf einer privaten Initiative, eingereicht von Jürg Reichel. Gut zwei Jahre später zeigt sich, dass das Budget nicht ausgeschöpft wird. Im Jahr 2009 hat die Stadt 57 000 ausgegeben, 2010 waren es 70 000 Franken. Die Vorlage verlangt, zwischen 2009 und 2019 Siedlungsgebiet mit Alleen, Baumgruppen und Einzelbäumen, die Landschaft mit Obst-, Nuss- und Lindenbäumen aufzuwerten. Insgesamt wurden in den letzten zwei Jahren rund 250 Bäume gepflanzt, der grösste Teil – gut 200 Bäume – im Landwirtschaftsgebiet. 50 Bäume wurden im Siedlungsgebiet, und zwar im Rahmen von Strassenprojekten gesetzt. Genau das bemängelt Ueli Busin von der Arbeitsgruppe Natur. «Es werden im Stadtgebiet nur dort Bäume gepflanzt, wo gerade eine Strasse saniert oder neu gebaut wird.» Die Stadt gehe im Siedlungsgebiet nicht aktiv vor. «Es fehlt ein Konzept für das bebaute Gebiet, das definiert, wo die Bäume gepflanzt werden sollen», sagt Busin. Auch Initiant Reichel kritisiert: «Im Stadtgebiet wurde bis jetzt kein einziger Baum gepflanzt, der auf die Initiative zurückgeht.» Bei Strassenprojekten seien die Bäume so oder so eingeplant. Aufwand wäre zu gross Diesen Vorwurf lässt Martin Kuprecht, Leiter der Abteilung Bau der Stadt Wetzikon, nicht gelten: «Entlang der Spitalstrasse zum Beispiel hätte man sicher keine Bäume gepflanzt, wenn die Initiative nicht gewesen wäre.» Ein Konzept für das Siedlungsgebiet, wie es Busin und Reichel gern sähen, strebt Kuprecht nicht an: «Der Aufwand wäre grösser als der Ertrag.». Denn die Stadt habe es gar nicht in der Hand, wo die Bäume gepflanzt würden, da das meiste Land entweder dem Kanton oder Privaten gehöre. «Und die Privaten wollen oft nicht mitmachen. Alle finden Bäume schön, aber vor dem eigenen Haus will man sie nicht haben.»
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