Thalwil wehrt sich gegen ein Schutzgebiet
Im neuen Richtplan ist ein Stück Land, das die Gemeinde dereinst überbauen möchte, als Freihaltegebiet eingezeichnet. Es handle sich um eine «sensible Landschaft».
Von Bettina Ledergerber und Daniela Haag Der überarbeitete kantonale Richtplan sieht in der Region Zimmerberg sieben neue Freihaltegebiete vor, auf denen grundsätzlich nicht gebaut werden darf. Eines davon ist das Gebiet Grüenenchlee/Mettli in Thalwil an der Gemeindegrenze zu Oberrieden. Rund 8000 Quadratmeter Land gehören der Gemeinde hier – Land, das im 1995 verabschiedeten Richtplan noch als Bauentwicklungsgebiet definiert war. Davon ist nun nicht mehr die Rede. Das Gebiet sei wertvoll fürs Landschaftsbild, solle der Erholung dienen und die Siedlungen voneinander trennen. Laut Kantonsplaner Wilhelm Natrup ist es nicht angezeigt, diese «sensible Landschaft» zu Siedlungsgebiet zu machen. «Im Moment gibt es im Zimmerberg noch andere Entwicklungsflächen.» Widerstand angekündigt Anders sieht das die Gemeinde Thalwil, die das Gebiet als Reservezone definiert hat. Sie will die Änderung nicht unwidersprochen hinnehmen. «Wir würden uns wünschen, dass der Kanton einen Teil dem Siedlungsgebiet zuordnet», sagt Gemeindepräsidentin Christine Burgener (CVP). Auch im Ortsteil Gattikon habe die Gemeinde einen Antrag gestellt für ein kleineres Gebiet in Richtung Sihlhalden. Gattikon sei noch nicht fertig gebaut, begründet dies Burgener. Es könnte noch eine oder zwei Bautiefen Richtung Sihlhalden ertragen, «um Aufträge wie preiswertes Wohnen für Familien und Wohnen im Alter erfüllen zu können». Zurzeit ist Thalwil daran, die einzelnen Anträge an den Kanton im Detail auszuarbeiten und zu begründen. Grundsätzlich begrüsst Burgener das Verfahren, mit dem der kantonale Richtplan erarbeitet wird. «Wir haben zweimal die Möglichkeit, uns zu äussern. Das ist eine Chance für uns.» Wädenswil: Stoffel geschützt Auf Wädenswiler Gebiet liegen zwei der sieben neuen Freihaltegebiete, die der Kanton im Richtplan ausscheiden will. Die Halbinsel Au darf nicht überbaut werden, was schon bisher der Fall war. Ebenfalls als Freihaltegebiet eingetragen ist der Stoffel. Er soll gemäss Kanton das Siedlungsgebiet zwischen Wädenswil und der Au trennen und ist wertvoll für das Landschaftsbild. Der Stadtrat zeigt sich damit einverstanden. Das ausgeschiedene Gebiet entspreche seinem Gegenvorschlag zu jener SP-Initiative, die den ganzen Stoffel frei halten will, sagt Bauvorstand Heini Hauser (SVP). Die Idee des Stadtrats sei es, im Neubüel einzuzonen und im Gegenzug den Stoffel frei zu halten. Im Neubüel allerdings forderte er ein grösseres Siedlungsgebiet, als es der Kanton nun vorsieht. Dies wird laut Hauser zu Diskussionen führen. Der Bauvorstand vermutet einen Zusammenhang mit der geplanten Deponie Neubüel. Nicht ganz einverstanden ist Hauser mit dem Freihaltegebiet Steinacher. Er ist der Ansicht, dass man nördlich der Steinacherstrasse durchaus bauen könnte – diese Parzellen seien schliesslich schon erschlossen. Der Stadtrat werde sie daher wohl kaum kampflos aufgeben. Mit den Freihaltegebieten in Richterswil, Kilchberg und Adliswil sind die jeweils zuständigen Exekutivmitglieder einverstanden. Die Mülenen in Richterswil ist wichtig für das Landschaftsbild Zürichsee und soll die Siedlungen trennen. Die Überbauung in der Carfa entspreche diesem Gedanken zwar nicht, sagt Bauvorstand Jürg Trachsel (SVP), sie sei aber bewilligt. Der Kanton habe die Anliegen von Richterswil, was den Richtplan angehe, positiv aufgenommen. So bestehe die Möglichkeit, Sportanlagen oder eine Umfahrung von Samstagern zu realisieren. Die Anliegen von Adliswil fanden beim Kanton ebenfalls Gehör, wie Stadträtin Astrid Romer (SP) festhält. Ihr geht es um zwei noch nicht eingezonte Gebiete, eines liegt im Dietlimoos/Moos, das andere in der Sunnau. Alles zum Richtplan, Seite 15
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