So Flirrt Rum?nien
Ethnojazz aus osteuropäischer Naturpoesie: Das Sextett Grünes Blatt hat ein atemberaubendes Debütalbum aufgenommen.
von Frank von Niederhäusern JAZZ Nicht alle Balkanmusik muss stampfen und rumpeln. Volkslieder etwa aus Rumänien können auch sehr zart besaitet und filigran klingen. Solche Weisen adaptiert die Jazzband Grünes Blatt auf originelle und betörende Art. Vor drei Jahren vom Bassisten Dominique Girod und der Sängerin Irina Ungureanu gegründet, legt sie jetzt ihr Debütalbum «Thirteen Ways» vor. Ein nur mässig gut gewählter Titel, nimmt er doch Bezug auf den einzigen englischen Song der Platte. Zwölf andere erklingen in Rumänisch, einer klangvollen Sprache von zauberhafter Wirkung. Irina Ungureanu steigert die Magie dieser Song gewordenen Volksweisen noch mit ihrer elfenhaften Stimme. Vor exakt zehn Jahren hatte Ungureanu sich mit fulminanten Auftritten auf verschiedenen Bühnen zu Wort gemeldet. Damals 17 Jahre jung und eben ans Zürcher Konservatorium aufgenommen, sang sie mit Stephan Eicher am Montreux-Festival, trat mit ihrem Vater Marius am Theater Spektakel auf und später an der Expo.02. Bis dahin hatte die aus Bukarest stammende und seit 2000 in der Schweiz lebende Musikerin Geige gespielt: rumänische Folklore, später Klassik und Crossover, etwa mit Taraf Transilvania, einem Projekt ihres Vaters. Bei Grünes Blatt spielen gewichtige Vertreter des aktuellen Jazz mit, wie Pianistin Vera Kappeler, Trompeter Mats Spillmann oder Gitarrist Urs Vögeli. Entsprechend elaboriert und vielfältig kommen die Adaptionen daher &endash als zart-poetische Balladen, flirrende Impronummern oder melancholische Folksongs. Nun gehen Grünes Blatt mit ihrem Album auf Konzertreise. Grünes Blatt vor braunem Holz, rechts Sängerin Irina Ungureanu. Eintritt 28 Franken; weiteres Konzert: Do 15.8., 20 Uhr, Stanzerei, Baden
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