Senioren kamen in Scharen
Menschen in der zweiten Lebenshälfte» lockte am Samstag viel Volk auf
Thun, Rathausplatz am Samstag um halb zehn Uhr: Wer frische Produkte vom Hof kaufen wollte, dem bot sich eine Überraschung. Statt Lebensmitteln wurden an 30 Märitständen Informationen für Menschen in der zweiten Lebenshälfte angeboten. Was war los? Der Seniorenrat der Stadt Thun hatte zum 1.«Märit für Menschen in der zweiten Lebenshälfte» geladen. 25 Institutionen informierten über Chancen des Seniorenalters. Zum Auftakt begeisterte die bekannte Band Harry's Satchmo Five das Publikum mit ihren fetzigen Rhythmen. Die raue, dunkle, an den «König des Jazz» erinnernde Stimme von Bandleader Heinz «Harry» Güntlisberger war im Laufe des Tages noch mehrmals zu hören. Gesundheit als Topthema Das Spektrum an Themen, über welche sich die Interessierten informieren konnten, war breit gefächert: Gesundheit und Ernährung gehörten ebenso dazu wie Engagements, Reisen, Bildung, Wohnen, Sicherheit, soziale Netze und nicht zuletzt die Finanzen. Besonders gefragt waren die Vorträge und Podiumsdiskussion, bei welchen der Rathaussaal zum Teil aus allen Nähten platzte. Die Organisatoren wussten sich zu helfen und übertrugen die Referate ins Foyer. So auch die Präsentation von Dr.med.Othmar Schwarzenbach mit dem Titel «Wenn unser Rücken nicht mehr trägt». Der Arzt wusste die Probleme in anschaulicher Weise und mit einer Prise Humor darzustellen. Gemeinderat Andreas Lüscher (SVP) erläuterte die Alterspolitik der Stadt Thun. «Obwohl die Stadt Thun selber keine Alterseinrichtungen mehr betreibt, hat die Alterspolitik einen hohen Stellenwert», versicherte Lüscher. Der Soziologe Markus Zürcher, Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, vermittelte einen differenzierten Blick auf das Altern. Er hält nichts von starren Altersgrenzen und plädiert für ein flexibles Rentenalter. Schliesslich kommt man auch im Alter nicht ums liebe Geld herum. Wie die finanziellen Angelegenheiten am besten zu regeln sind, darüber informierte Remo Häcki, Direktor der AEK Bank 1826. Er unterstrich unter anderem die Bedeutung einer Vorsorge- und Budgetplanung. «Alt – ich doch nicht» Auf ein riesiges Interesse stiess auch das Podiumsgespräch «Alt – ich doch nicht» mit Ruth Meyer Schweizer (Professorin und Präsidentin Stiftungsrat der Seniorenuniversität in Bern), Markus Zürcher, Fränzi Mägert-Kohli, Snowboard-Weltmeisterin 2009, und «Mr.Mokka» Pädu Anliker. Hier gingen die Meinungen der Teilnehmenden, zwei waren unter, zwei über fünfzig Jahre alt, naturgemäss auseinander. Auf die Schlussfrage von Moderatorin, der Journalistin Rita Jost, nach den Vorstellungen über ihr Altwerden: Die Gesprächsteilnehmer möchten ihr Leben in Würde beschliessen. Einen Farbtupfer setzte hier Pädu Anliker, indem er erklärte, er möchte gar nicht 80 Jahre alt werden.Hans Kopp >
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