Licht und der übliche Schatten
Die SCL Tigers verlieren im Hallenstadion nach einer 2:0-Führung gegen die ZSC Lions mit 2:4 bereits die fünfte Partie in Serie. Trotzdem boten die Emmentaler gesamthaft betrachtet ihr bestes Auswärtsspiel in dieser Saison.
Es wird von Runde zu Runde bitterer für die SCL Tigers. 14 ihrer 16 Partien haben sie verloren, 7 mit einem einzigen Tor Unterschied und die Vergleiche mit den ZSC Lions (zu Hause 3:5, auswärts 2:4) erst durch einen Schuss ins leere Tor in der letzten Minute. Nicht zuletzt deshalb liegen sie zusammen mit Gottéron unverändert am Tabellenende. Das Gegenstück zu den SCL Tigers sind die Kloten Flyers. Sie feierten bisher 11 Siege, nicht weniger als 8 davon mit der Mindestdifferenz. Eine derart hohe Anzahl an Erfolgen mit der knappsten Entscheidung schlägt sich im Fall der Klotener im dritten Zwischenrang nieder. Segers Dreierpack Die ZSC Lions, sensationeller Gewinner der Champions League und des Victoria-Cups gegen das NHL-Team der Chicago Blackhawks, mussten Schwerarbeit verrichten, um den Widerstand der SCL Tigers zu brechen. Die Mannschaft des künftigen Schweizer Nationaltrainers Sean Simpson lag nach zwei Dritteln und Toren von Fabian Sutter (21.) und Brendan Brooks (38.) wider aller Erwartungen mit 0:2 im Rückstand. Erst ein Energieanfall von ZSC-Lions-Captain Matthias Seger leitete zu Beginn des Schlussdrittels die Wende zu Gunsten der favorisierten Gastgeber ein. Der Verteidiger bereitete innerhalb von siebeneinhalb Minuten das 1:2-Anschlusstor durch den künftigen SCB-Stürmer Ryan Gardner und den 3:2-Führungstreffer durch Jan Alston vor, dazwischen erzielte er auch noch den 2:2-Ausgleich. Den Sieg und die drei Punkte sicherten sich die Zürcher erst 51 Sekunden vor Schluss durch einen Schuss des ehemaligen SCL-Tigers-Stürmer Thibaut Monnet ins verlassene Langnauer Gehäuse. «Es ist schade, dass wir unsere Ausgangslage mit einer 2:0-Führung nach wirklich starken 40 Minuten nicht nutzen konnten», sagte Tigers-Headcoach Christian Weber. «Aber wir haben zu Beginn des Schlussdrittels eine Spur zu verhalten und nicht mehr mit der zuvor gezeigten Konsequenz gespielt. Solche Phasen werden von einer Mannschaft mit dem Potenzial und der Erfahrung der ZSC Lions eiskalt ausgenützt.» Viel Lob für Conz Die beiden ersten Spielabschnitte der SCL Tigers gehörten zu den besten in dieser Meisterschaft. Die Emmentaler konnten auswärts vor allem dank einer verbesserten Defensivleistung wieder einmal einen frühen und vorentscheidenden Rückstand verhindern. Mehr noch: Erstmals seit vier Auswärtsspielen, seit dem 2:1-Zwischenstand in Ambri, gingen sie sogar in Führung. Das Boxplay war mit keinem Gegentreffer in 8 Unterzahlminuten solid, die individuelle Fehlerquote im Vergleich zum Vorabendheimspiel gegen Lugano (2:3) bedeutend geringer. Aus der Defensive heraus ergaben sich immer wieder Chancen, die sogar zu einer höheren Führung hätten führen können. Und was aufs Langnauer Tor kam, wehrte der erst 18-jährige U20-Nationaltorhüter Benjamin Conz mit der stoischen Ruhe eines Routiniers ab. Der Leihspieler von Servette hielt in den ersten 40 Minuten alle 33 Schüsse und bescherte damit der Mannschaft eine echte Erfolgschance. Die Wende im Schlussdrittel konnte aber auch er nicht verhindern, gegen die Treffer der Zürcher war er machtlos. «Schon gegen Lugano zeigte Conz eine beeindruckende Leistung, und gegen die ZSC Lions hat er sie nun auch noch bestätigt. Er hat dem Team Impulse gegeben. Das ist genau das, was wir mit seiner Verpflichtung erreichen wollten», resümierte Weber. Hans Seiterle undWerner Haller>
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