Grüninger freuen sich über Risse in ihrem Damm
Die Zufahrt zum Grüninger Stedtli sei baufällig, sagen Anwohner. Sie wollen ihre Sperrung erwirken, um Ruhe vor dem Verkehr zu haben.
Von Michael von Ledebur Grüningen – Die Bewohner des historischen Ortskerns von Grüningen malen schwarz. «Heute bricht der Damm zusammen, morgen das ganze Stedtli», warnen sie in einer Medienmitteilung. Von bröckelnden Mauern ist die Rede und von einer «dicken Schicht Russ» auf den Fassaden. Es sei zu befürchten, dass das Wahrzeichen von Grüningen endgültig zerstört werde. Ein ähnliches Schreiben ging auch an den Kanton. Dahinter steht die Interessengemeinschaft (IG) Stedtli Grüningen. Deren Sprecher Beat Hofmann sagt, er habe «aus zuverlässiger Quelle» erfahren, dass sich neue Risse gebildet hätten im Damm, über den die Strasse in den historischen Ortskern führt. Seit der Damm im Juni einseitig gesperrt worden sei, gerate nun auch seine andere Seite durch die Belastung unter Druck. Der Kanton winkt ab Laut der Zürcher Baudirektion ist der Damm allerdings nicht baufällig. Es treffe zwar zu, dass sich witterungsbedingt vereinzelte Risse vergrössert hätten, sagt Sprecherin Katharina Weber. Trotzdem bestehe keinerlei Handlungsbedarf. «Die Sicherheit ist gewährleistet.» Beat Hofmann und seinen Mitstreitern geht es aber ohnehin nicht in erster Linie um den Damm. «Es würde mich nicht stören, wenn dieser gesperrt werden müsste», sagt er. «Dann würde sich das Verkehrsproblem von selbst lösen.» Das Stedtli Grüningen ist nämlich seit Jahren ein Politikum. Um es vor dem Verkehr zu schützen, beabsichtigte der Kanton, ein Lastwagenverbot einzuführen. Er hat dies bisher aber nicht getan. Im Gespräch ist auch eine Umfahrungsstrasse. Doch ein konkretes Projekt steht noch aus. Die Geduld der Bewohner sei langsam erschöpft, sagt Hofmann. «Wir sind nicht zufrieden mit dem Arbeitstempo.» Seit der einseitigen Sperrung des Damms habe sich die Situation im Stedtli noch verschlimmert. Die Autofahrer sind laut Hofmann oft deutlich schneller unterwegs als mit den erlaubten 40 Stundenkilometern. Und weil die Leute aus dem Stedtli nicht wüssten, welche Fahrtrichtung gerade freie Fahrt habe, komme es zu Beinahekollisionen und Wortgefechten. Man erhoffe sich vom Kanton Verbesserungsvorschläge. Umfahrung kaum vor 2015 Anselm Schwyn, Mediensprecher des Amts für Verkehr, sagt, es sei wichtig, dass es mit dem Schutz des Stedtli endlich vorangehe. Beim Kanton setze man voll auf die Umfahrungsstrasse. Anfang 2012 werde eine konkrete Planung für die Umfahrung vorgestellt. «Dann dauert es aber noch mindestens zwei Jahre, bis sie realisiert ist – realistischerweise sogar eher drei bis fünf Jahre.»
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