Flüchtlinge aus NordafrikaWer nur Arbeit sucht, soll rasch abgewiesen werden,TA vom 28. 2. / Zürich hat zu wenig Betten,TA vom 26. 2.Mit den anderen Ländern zusammenarbeiten
Flüchtlinge aus NordafrikaWer nur Arbeit sucht, soll rasch abgewiesen werden,TA vom 28. 2. / Zürich hat zu wenig Betten,TA vom 26. 2.Mit den anderen Ländern zusammenarbeiten Wir alle müssen mithelfen. «Wir wollen diese Nordafrikaner nicht hier in Mitteleuropa.» Ich nehme an, das ist die Haltung vieler Leserinnen und Leser. Damit diese Menschen aber dort bleiben, wo sie geboren und aufgewachsen sind, dazu können gerade wir viel beitragen. In erster Linie brauchen diese Menschen in ihrem Heimatland Perspektiven. Das heisst: Wir Schweizerinnen und Schweizer mit dem umliegenden Europa sind geradezu verpflichtet, mitzuhelfen. Die Länder, in denen die derzeit grosse Umwälzungen stattfinden, brauchen gute Startbedingungen für einen wirtschaftlichen Aufschwung und den Aufbau der Demokratie. Wir müssen jetzt Farbe bekennen: Mit der Zustimmung zu einer Erhöhung der Mittel (Schweiz stockt Entwicklungshilfe auf, TA vom 1. 3.) hat eine Mehrheit der Parlamentarierinnen und Parlamentarier (endlich) den ersten Schritt getan. Nun müssen weitere folgen. Direkt von uns, der Basis dieses Staates. Ich mache den Anfang und spende 2011 mindestens 1 Prozent meines Jahreseinkommens. Robert Kälin, Wetzikon Wir sind nicht verantwortlich. Nein, Frau Bundesrätin Sommaruga, wir m ü s s e n den Menschen in Nordafrika nicht helfen! Wir sind nicht für deren Leid verantwortlich, wir haben die Despoten und Diktatoren nicht an die Macht gebracht. Deshalb muss nicht zwingend und sofort Geld lockergemacht werden, humanitäre Hilfe hin oder her. Wir müssen auch nicht Plätze für allfällige Flüchtlinge vorbereiten, sondern unsere Landesgrenzen stärken, um einen Flüchtlingsstrom strikte zu unterbinden. Durch die katastrophale linke Flüchtlingspolitik in den Neunzigerjahren haben wir ein riesiges Integrationsproblem in der Schweiz. Damit wir dieses Problem lösen können, muss der Fokus im eigenen Land bleiben; unser Geld muss in unserem Land eingesetzt werden. Yvonne Meier, Zürich Kein Grund zur Flucht. Ägypten, Tunesien und hoffentlich bald Libyen sind freie Staaten, und somit besteht für ihre Bürgerinnen und Bürger kein Grund, ihr Land fluchtartig zu verlassen – es sei denn, sie haben einiges auf dem Kerbholz oder viel Geld auf ausländischen Konten. Leider vermisse ich bei Journalisten, Parteipolitikern und ausführenden Instanzen oft ein umfassendes Denken zum Wohle der eigenen Bevölkerung. Adolf Meier, Wermatswil Dank dem Dublin-Abkommen. Gegenwärtig wird die Angst vor Flüchtlingen aus Nordafrika geschürt. Nun konnte man hören, dass dank dem Dublin-Abkommen Flüchtlinge, welche schon in Italien zurückgewiesen wurden, bei uns an der Grenze gar nicht hineingelassen werden. Ohne das Dublin-Abkommen müssten wir bei allen den Flüchtlingsstatus überprüfen, was uns schwer belasten würden. Wäre es nach der SVP gegangen, wären wir beim Dublin-Abkommen nicht dabei. Ob dies der SVP und ihren Wählerinnen und Wählern nicht zu denken gibt? Ernst Joss, Dietikon Internationale Sprücheklopfer. Was für ein erschreckend zwiespältiges und auch beschämendes Verhalten unserer Regierung, unserer Politikerinnen und Politiker, der Wirtschaft, Industrie und Banken, wenn es um Libyen und dessen Diktator geht! Über Jahrzehnte wurden Geschäfte mit diesem Despoten gemacht. Und wie wurde doch Ghadhafi über Monate gehätschelt, als er die beiden Schweizer in Libyen gefangen gehalten hatte! Und jetzt, wo die Ghadhafi-Ära zu Ende zu gehen scheint, klopfen alle Regierungen der mächtigen und reichen Länder grosse «Sprüche» gegen ihn. Oh, wie mutig! Und jetzt, wo es darum geht, Flüchtlinge aus Nordafrika vorübergehend aufzunehmen, da werden gewisse Politiker plötzlich aktiv. Gegen die Flüchtlinge; die wollen sie nicht, denn die kosten. Denise Casagrande, Oberwangen Gebannt schaut Europa zu. Noch selten wurden die Scheinheiligkeit und die Hilflosigkeit der europäischen Politik so deutlich wie bei der gegenwärtigen Krise in der arabischen Welt und besonders im Falle Libyens. Italien, das jahrzehntelang gute Geschäfte mit Ghadhafi getätigt hat, zeigt sich besorgt ob der zu erwartenden Flüchtlingsströme; das Blutbad, das die libysche Regierung unter der aufständischen Bevölkerung anrichtet, scheint Berlusconis Schlaf nicht zu stören. Andere europäische Länder, welche früher mehr oder weniger bereitwillig dem Aufruf von George W. Bush gefolgt waren und ihre Soldaten in den Irak und nach Afghanistan in den Krieg geschickt hatten, können sich heute nicht dazu aufraffen, der libyschen Bevölkerung militärischen Beistand zu leisten. Die Schweiz friert die Konten des Ghadhafi-Clans ein – mehr kann sie wegen unserer «allerheiligsten» Neutralität nicht tun. Gebannt sieht Europa zu und hofft, das libysche Volk entledige sich der Diktatur mit eigenen Mitteln. Europa sollte sich in Libyen um die Herstellung einer demokratischen Ordnung einsetzen, damit die Bevölkerung am Reichtum des Landes teilnehmen kann. Wenn Europa das nicht tut, wird al-Qaida den verzweifelten Libyern eine Ordnung aufzwingen, die weder im Interesse von Letzteren noch in unserem liegen kann. Hans Peter Weber, Fahrwangen Internationale Zusammenarbeit. Die Ereignisse in Nordafrika und deren befürchtete Auswirkungen auf die Schweiz zeigen in aller Deutlichkeit, was die von der SVP so erfolgreich bewirtschaftete Idee einer Schweiz in «Splendid Isolation» ist: realitätsfern, kurzsichtig und erst noch zynisch, wenn man an die Milliarden denkt, welche die Schweiz jahrzehntelang für die Despoten dieser Länder verwaltet und geschützt hat. Mithilfe der Armee soll gemäss einigen SVP-Exponenten die Grenze gegen «anstürmende Horden aus dem Maghreb dichtgemacht werden». Das ist kaum mehr zu überbietender Blödsinn! Wollte man diese Forderung ernst nehmen, müsste ein Teil der Armee mobilgemacht und entsprechend geschult werden, würde die schweizerische Wirtschaft massiv beeinträchtigt, wäre Not- oder gar Kriegsrecht anzuwenden. Die arabische Revolte könnte uns in der Tat vor einige Probleme stellen. Es handelt sich da nicht nur um einen demokratischen Aufbruch, sondern auch um einen Verteilkampf zwischen Nord und Süd. Aber so wenig, wie man von der Schweiz verlangt, dieses Problem alleine zu lösen, so wenig sind wir in der Lage, es allein zu tun. Die EU, die UNO, die Nato mögen unvollkommen sein, es führt kein vernünftiger Weg um eine internationale Zusammenarbeit herum. Markus Eisenring, Zürich
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