Der Stadtrat will, dass sich Bülach nachhaltig entwickelt
Einen neuen Stadtteil, einen Konzertsaal, Krippenplätze und eine eigene Zeitung – das will der Stadtrat. Dafür ist er jedoch auf Parlament und Stimmvolk angewiesen.
Von Andrea Söldi Bülach – Nach den Wahlen hat der Stadtrat gemäss Bülacher Gemeindeordnung ein halbes Jahr Zeit, um seine Legislaturziele zu formulieren. Gestern hat er diese den Medien und dem Gemeinderat präsentiert. In der Broschüre «Stadtrat Legislaturprogramm 2010 bis 2014» ist «Nachhaltigkeit», wohl der am häufigsten verwendete Begriff. «Wir haben uns die Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben», sagte Stadtpräsident Walter Bosshard. Man erwäge sogar, das Energiestadt-Gold-Label zu erwerben – eine Verbesserung im Vergleich zum Energiestadt-Label, das Bülach seit elf Jahren besitzt. Das grösste Vorhaben des Stadtrats ist die Entwicklung von Bülach-Nord, wo auf bereits überbautem Gebiet ein komplett neuer Stadtteil entstehen soll. Die Abstimmung über Umzonung und Gestaltungsplan könnte bereits im nächsten Frühling stattfinden. Bis ins Jahr 2025 wird die Bevölkerung Bülachs voraussichtlich von derzeit 17 300 auf 20 000 Personen anwachsen.Dies verlangt einen Strukturausbau in verschiedenen Bereichen. So muss für ausreichenden Schulraum gesorgt werden, für Kultur- und Freiräume sowie für Kinderbetreuungsplätze. In diesen Bereichen machte das Stimmvolk dem Stadtrat in der vergangenen Legislatur jedoch regelmässig einen Strich durch die Rechnung: Es wollte weder eine zweite Babygruppe finanzieren noch einen Kulturbeauftragten noch einen existenzsichernden Betriebsbeitrag für das Kulturzentrum Guss 81-80. Die beiden letzten Anliegen sind im Kulturkonzept 2008 als Kernmassnahmen definiert, weshalb der Stadtrat dieses nun wieder überarbeiten muss. An einer weiteren Kernmassnahme hält er jedoch fest: Er will das Projekt eines neuen Konzert- und Theatersaals vorantreiben. Ob Letzteres mehr Gunst bei Gemeinderat und Stimmvolk erlangen wird, steht in den Sternen. Vorsichtige Formulierungen Ebenso die Realisierung einiger weiterer Ziele: Zur Neugestaltung des Lindenhofs, die 2,3 Millionen Franken kosten wird, konnte das Parlament noch keine Stellung beziehen. Dem geplanten «Stadtblatt» hat das Bülacher Parlament gestern bereits eine Abfuhr erteilt (siehe Artikel rechts). Und die Anpassung der Entschädigungen für Behördenmitglieder an heutige Verhältnisse lehnte das Stimmvolk Anfang 2009 ab; es verwehrte dem Stadtrat eine Lohnerhöhung. Auch das Anliegen der Krippenplätze nimmt der Stadtrat trotz kürzlicher Niederlage wieder auf. Der Bedarf würde abgeklärt und verschiedene Angebots- und Finanzierungsmodelle überprüft, formuliert er vorsichtig. Eine neue Stelle eines Familien- und Jugendbeauftragten will er erst einmal als befristetes Projekt laufen lassen. So kann er die Stelle in Eigenkompetenz beschliessen und muss erst nach positiver Auswertung an den Gemeinderat gelangen, um sie allenfalls definitiv zu besetzen. Weiter will der Stadtrat mit dem zentralen Verwaltungsgebäude an der Hans-Haller-Gasse vorwärtsmachen, den Gestaltungsplan für den Sportpark Erachfeld erarbeiten, eine Umfrage unter der Bevölkerung zum Sicherheitsempfinden durchführen sowie den Steuerfuss in kleinen Schritten dem kantonalen Mittel von zurzeit 112 Prozent annähern.
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