Alterszentrum von Senioren förmlich überrannt
Gedränge am Böndler-Fest im Pfäffiker Alterszentrum Sophie Guyer: Alle wollten die neuen Alterswohnungen besichtigen. Das sorgte für Unmut.
Von Bea Jung Pfäffikon – Das Interesse der Besucher war derart gross, dass sich am Samstagnachmittag eine grosse Menschentraube vor dem Zugang zum bereits bewohnten Haus Bachtel bildete. Unmut machte sich breit. Denn weil ein Teil des zu besichtigenden Gebäudekomplexes noch im Bau ist, durfte die Begehung nicht auf eigene Faust erfolgen. «Heute und morgen gehen wir noch nicht ins Altersheim. Und wenn, dann wird man mehr Zeit haben, uns die Wohnung zu zeigen.» Mit dieser lapidaren Feststellung verabschiedete sich ein älteres Ehepaar kurzerhand Richtung Festzelt. Die Verantwortlichen waren vom Ansturm sichtlich überrumpelt worden. Sie gaben sich alle Mühe, die Besucher innert nützlicher Frist durch die Neubauten zu schleusen. Die meisten von ihnen waren älteren Semesters. Die einen wollten sehen, wo ihre Steuergelder hingeflossen waren. Andere wiederum schauten sich an, wie ihr mögliches künftiges Zuhause aussieht. Bauarbeiten laufen noch Als eine der Besuchergruppen die Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung mit den hellen Räumen und grossen Fensterfronten betrat, vernahm man viele Ausrufe des Erstaunens – im positiven Sinne. Die breiten, schwellenlosen Türen, das geräumige Bad, alles wurde rollstuhlgängig gebaut. Die Wohnungen verfügen wie die Zimmer im Altersheim über ein Notrufsystem. Wer sich für das 83 Quadratmeter grosse Appartement interessiert, wird sich allerdings in Geduld üben müssen. Denn diese Wohnung wurde extra für die Besichtigung frei gehalten; innert weniger Tage werden die ersten Mieter einziehen. Im Haus Zelgli, dem zukünftigen Hauptgebäude des Alterszentrums, konnten die Besucher nur das Erdgeschoss mit der angehenden Cafeteria und dem Speisesaal besichtigen. Auf der Baustelle wurde selbst am Samstag emsig gearbeitet, damit am 1. Oktober 2010 alles fristgerecht in Betrieb genommen werden kann. Die Besucher waren sich überwiegend einig, dass die ganze Überbauung sehr grosszügig, hell und freundlich wirkt. Trotzdem sind die meisten froh darüber, dass sie weiterhin in der ihnen vertrauten Umgebung wohnen können und noch nicht hierher ziehen müssen. Eine Frau brachte es auf den Punkt: «So schön es hier auch werden mag, ich bleibe momentan lieber in meiner Wohnung.» Wohnungen sind begehrt Trotzdem sind die Wohnungen weggegangen wie warme Weggli. Sie hätten sich vor drei Jahren angemeldet, erklärte eine Frau. Vor wenigen Tagen sind sie und ihr Mann ins Haus Bachtel eingezogen. «Mir wurde es in der grossen Wohnung einfach zu anstrengend», sagte die Seniorin. Es sei zwar eine gewaltige Umstellung, den Haushalt von fünfeinhalb Zimmern auf zweieinhalb Zimmer zu redimensionieren, aber letztlich sei alles nur eine Sache der Einstellung. Dennoch meinte sie mit einem Anflug von Wehmut in der Stimme: «Eigentlich war der Zeitpunkt für uns immer noch etwas zu früh. Aber wir wollten selber bestimmen können, wohin wir ziehen.»
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