Zu wenig für den Sieg getan
Die SCL Tigers haben nach der Niederlage gegen den HC Lugano auch das zweite Duell gegen einen Tessiner Klub binnen 24 Stunden verloren. Beim Schlusslicht in Ambri unterlag das Team von Trainer John Fust mit 2:4.
«Nid lugg la gwinnt» hatten sich die SCL Tigers für die Doppelrunde gegen die Gegner aus der Südschweiz vorgenommen. Doch sie liessen «lugg», in den ersten 40 Minuten des Heimspiels gegen Lugano (2:3 n.P.) und dann vor allem in Ambri (2:4). Resultatmässig waren sie dem Tabellenletzten bis 10 Minuten vor Schluss zwar ebenbürtig (2:2), leistungs- und willensmässig aber nicht. Als die Leventiner in der 50.Minute durch ein Tor von Paolo Duca erstmals mit 3:2 in Führung gingen, konnten die Langnauer nicht mehr reagieren und erlitten im zehnten Spiel die dritte Niederlage nach 60 Minuten. Es war der erste Sieg von Ambri in dieser Saison, nur 24 Stunden nach dem überraschenden Punktgewinn im Auswärtsspiel gegen Servette (3:4 n.V.). Sowohl gegen die Genfer (1:3) als auch gegen die Langnauer (0:1, 1:2) gaben die Tessiner trotz Rückständen nie auf und wurden für ihren Kampfgeist, Fleiss und Willen verdientermassen belohnt. Die nötigen Extras fehlten John Fust, der neue Headcoach der SCL Tigers, hat in seiner Aktivzeit während sieben NLA-Saisons für die Emmentaler (5) und die Leventiner (2) gespielt. Keiner wusste besser als er, wie «heiss» Ambri nach dem Teilerfolg in Genf war. Enttäuscht, aber neidlos gab er nach der 2:4-Niederlage seines Teams zu: «Ambri hat mehr für den Sieg getan als wir. Es war zwar nicht die bessere Mannschaft, aber die Mannschaft mit dem grösseren Willen, mit Führungsspielern wie beispielsweise Paolo Duca, der mit seiner leidenschaftlichen Spielweise voranging und das Team mitriss.» Beide Mannschaften traten stark ersatzgeschwächt an. Bei den SCL Tigers fehlten neben den verletzten Simon und Christian Moser und Schilt auch noch die beiden erkrankten Aurelio Lemm und Claudio Moggi. Bei Ambri waren es neben den drei ehemaligen SCL-Tigers-Spielern Martin Kariya, Mirko Murovic und Roman Botta noch Erik Westrum und Ralph Bundi. In solchen Situationen sind Extras gefragt, sie entscheiden über Sieg und Niederlage. Diese blieben, im Gegensatz zu den Gastgebern, bei den Tigers aber aus: «Bei uns waren alle Durchschnitt», fand Fust. «Gerade wenn man nicht in bester Besetzung spielen kann, dann müssen die Besten und Erfahrensten eines Teams ganz einfach die Besten sein. Das war bei uns nicht der Fall. Wir haben gehofft, dass es trotz den Ausfällen doch irgendwie gehen würde. Aber wir haben zu wenig dafür getan, dass sich diese Hoffnung auch erfüllt.» Zurück zum einfachen Spiel Es schien, als hätten die Langnauer den grössten Teil ihrer Emotionen bei ihrer bemerkenswerten Aufholjagd im Schlussdrittel des Heimspieles gegen Lugano von 0:2 auf 2:2 aufgebraucht. Aber wie schon in den ersten 40 Minuten gegen Lugano spielten die SCL Tigers auch in Ambri nicht ihr Spiel. Einfach, schnell, aus einer soliden Defensive heraus. Als kompakte Mannschaft wie in der erfolgreichen Serie gegen den SCB (2:1 n.P.), Rapperswil (5:0, 4:3) und Biel (3:0). Ganz besonders in Ambri haben die Langnauer «lugg gla» und ihren zuvor guten Weg verlassen. Die leidenschaftliche Spielweise der Tessiner versuchten sie zu sehr mit spielerischen Mitteln und mit zunehmender Spieldauer auch mit Einzelvorstössen zu beantworten. Nun zwei Zürcher Klubs In dieser Woche müssen die SCL Tigers zu Hause gegen Kloten (Dienstag) und auswärts gegen die ZSC Lions (Freitag) und Gottéron (Samstag) antreten. John Fust wusste schon wenige Minuten nach der Niederlage gegen Ambri-Piotta, welchen Schwerpunkt er ab dem heutigen Training setzen wird: «Wir müssen zu unserem Spiel, das uns stark und für jeden Gegner gefährlich macht, zurückfinden.» Werner HallerTelegramm Seite 14>
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