SCL verliert zweites SpielZu viele Chancen bleiben ungenutzt
Langenthal hat das Break in der Halbfinalserie wieder preisgegeben. Im zweiten Spiel gegen Ajoie verlieren die Oberaargauer mit 3:5.

Chancen über Chancen – der SC Langenthal war im zweiten Spiel gegen den HC Ajoie phasenweise derart überlegen, dass er seinen Gegner hätte distanzieren müssen. Es war oft auch Pech im Spiel, dass die Oberaargauer nicht reüssierten. Die Pucks hüpften hin und wieder nicht genau so, wie sie hätten hüpfen können, sprangen vor dem leeren Tor dem einschussbereiten Spieler zum Teil ganz frech über die Kelle. Nach zwei Dritteln hätte der SCL aber dennoch führen können, wohl sogar führen müssen.
Zwei Fehler hatten aber schon im ersten Abschnitt eine Hypothek verursacht, welche die Oberaargauer nie tilgen konnten. So stand es, zuletzt wegen eines Solos von Ajoie-Ausländer Jonathan Hazen 13 Sekunden vor der zweiten Sirene, 4:2 für die Gäste– und nicht für Langenthal.
Einmal mehr hatte es dabei schon in der ersten Minute hinter Pascal Caminada eingeschlagen. Wobei hinter wahrlich falsch ist: Der Keeper verliess nämlich das Tor, um eine tief gespielte Scheibe abzufangen und auf Yves Müller zu spielen. Dieser verlor den Puck an Jonathan Hazen, der – während Caminada neben dem Tor stand – die Scheibe quasi ohne Gegenwehr einschob. Und dann, neun Minuten später, rutschte Caminada im Rückwärtsgang auch noch aus, fiel hin und musste zusehen, wie Ueli Huber mit einem Buebetrickli ihn und Mathieu Maret überlistete.
Ajoie hält Vorsprung
Langenthal fing sich dann zwar sehr rasch. Ein Vorstoss von Dario Kummer führte 14 Sekunden später schon zum 1:2. Kummer und Marc Kämpf gingen zu zweit auf das Ajoie-Tor zu und spielten die Überzahlsituation clever aus. Aber mit der Führung im Rücken hatte der HCA auch die Vorteile auf der eigenen Seite. In der 19. Minute traf Reto Schmutz mit einem Handgelenkschuss zum 3:1. Und auch nachdem Stefan Tschannen genau richtig stand und einen Abpraller zur erneuten Annäherung verwandelte (28.), nutzte Ajoie die vielleicht einzige Chance im Mitteldrittel zum 4:2.
Doch trotz der Zwei-Tore-Hypothek war in Langenthals Lager weiterhin die Zuversicht vorhanden, dass die Partie gewendet werden könnte. Nicht zuletzt die Statistik von 14:7 Torschüssen im zweiten Drittel unterstrich, dass die Gastgeber doch deutliche Vorteile besassen. Genau gleich ging es im Schlussabschnitt weiter. Nach 54 Minuten war der SCL dann dort, wo er an diesem Abend schon mehrmals war: Beim Ein-Tore-Rückstand. Mathieu Maret verkürzte einmal mehr.
Kurz vor Schluss, als Caminada für einen sechsten Feldspieler Platz machte, war die Zwei-Tore-Hypothek aber schon wieder hergestellt: Reto Schmutz schoss die Scheibe zum Schlussresultat von 5:3 ins gegnerische Tor. «Wenn man fünf Tore kassiert, ist defensiv sicherlich einiges nicht gut gelaufen», gab Marc Kämpf zu. Gut gespielt hätte man zwar insbesondere im Weg nach vorne, aber auch die Chancen zu wenig gut ausgenutzt.
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