Zu verkaufen: Ein kleines Dorf
Nach 42 Jahren suchen Marlis und Jakob Mosimann nach neuen Wegen. Die beiden wollen ihr Seminarzentrum Appenberg verkaufen. Doch sie werden zuwarten, bis sich die richtigen Käufer melden.
Versteckt hinter einem Hügel zwischen den Dörfern Zäziwil und Oberhünigen liegt der Appenberg. Mittlerweile umfasst das Seminarzentrum gleichen Namens zwölf Häuser. Und dieses kleine Dorf wartet auf einen Käufer: Marlis und Jakob Mosimann wollen verkaufen, und das fällt ihnen nicht leicht. Kein Wunder: Die beiden arbeiten seit 42 Jahren auf dem Appenberg, der zu Beginn noch den Eltern von Jakob Mosimann gehörte.
«1977, als wir aus unseren Wanderjahren zurückgekommen sind, haben wir hier angefangen», berichten die beiden. Seit 1996 sind sie die Besitzer all der Häuser auf dem Appenberg. Zum Taglöhnerheimet, das der Grossvater von Jakob Mosimann 1930 erworben hatte, sind immer mehr alte Häuser dazugekommen.
«Wir werden sicher auf den richtigen Käufer warten, auch wenn das zwei, drei Jahre dauern sollte. So lange machen wir weiter.»
Sie wurden nicht einfach rundherum dazugekauft, sondern teils von recht weit her auf den Appenberg transportiert, dort wieder zusammengebaut und restauriert. So wurden das alte Schulhaus von Bowil, die Schmitte aus Langnau oder das Schützenhaus aus Biglen auf den Appenberg versetzt. All das soll jetzt an jemanden gehen, der im Sinn von Marlis und Jakob Mosimann weitermacht.
«Das wäre unser ganz grosser Wunsch», so die beiden. Ihnen geht es vor allem auch um die Angestellten. Auf dem Appenberg arbeiten zurzeit 40 Personen, die sich 25 Vollzeitstellen teilen. «Für unsere Leute sollte es irgendwie weitergehen, das ist uns wichtig.» Um das zu erreichen, sind die beiden auch bereit, auf die richtigen Käufer zu warten. «Auch wenn das zwei, drei Jahre dauern sollte.»
Arbeit und Herzblut
Dass man mit so einem Betrieb schnell reich werden könne, sei eine Illusion. «Wir sind zwar reich an Steinen und Holz, aber nicht an Geld», sagt Jakob Mosimann. In all den Jahren hatte das Ehepaar auch schwierige Zeit zu meistern – «vor allem auch finanziell», wie die beiden betonen.
Aber mit viel Herzblut und viel Arbeit habe man es immer wieder geschafft. «Auf dem Appenberg erwarten die Gäste, dass sie vom Chef oder von der Chefin empfangen werden.» Das heisse, sieben lange Tage pro Woche zur Verfügung zu stehen.
Das Hauptstandbein des Betriebes sind die Seminare. «Wir haben viele Stammgäste, sprich Firmen und Institutionen, die immer wieder hierherkommen», erklärt Marlis Mosimann. Reservationen gebe es bereits heute bis ins Jahr 2021.
Dazu kämen Bankette und Feiern aller Art. Laufkundschaft hingegen sei ein eher kleiner Zweig des Betriebes. Dazu liegt der Appenberg zu abgelegen. «Vielleicht fürchten manche Leute auch die Einkehr zu einem Essen oder einfach zu einem Bier, weil wir halt vor allem als Seminarzentrum bekannt sind.»
40 Zimmer und 9 Wohnungen stehen für die Gäste in den zwölf Häusern zur Verfügung.
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