Zobrists Massarbeit
An Weltmeisterschaften ist dem Heimberger Marcel Zobrist gelungen, was ihm an nationalen Titelkämpfen bisher verwehrt blieb.
An nationalen Meisterschaften hat Sportschütze Marcel Zobrist noch nie reüssiert, über Rang 4 ist er bis anhin nicht hinausgekommen. Edelmetall sicherte sich der Heimberger vergangenen Freitag dafür auf globaler Ebene; an den Welttitelkämpfen in München gewann er im Liegendmatch (300 Meter) überraschend Bronze. 598 Punkte schoss der 26-Jährige im vom starken Wind geprägten Final – ein Treffer weniger und er wäre nicht einmal unter den besten 10 rangiert gewesen. «Die Spitze ist derzeit äusserst eng beisammen, umso wertvoller ist für mich dieser Medaillengewinn», erklärt Zobrist. Im Gegensatz zu manch einem direkten Konkurrenten sei es ihm am Wettkampftag vergönnt gewesen, sein Potenzial abzurufen. «Ich konnte dem Druck standhalten, hatte aber auch das nötige Quäntchen Glück.» Exot neben vielen Profis In der Tat: Marcel Zobrists WM-Premiere wäre um ein Haar bereits vor dem finalen Schiessen vorbei gewesen. In der Qualifikation erreichte er 591 Zähler («mein tiefster Wert in diesem Jahr») und rutschte als 79. gerade noch in den 80-köpfigen Hauptbewerb. «Das war Massarbeit und wie ein Geschenk an Heiligabend», sagt der Oberländer. Die grosse Bescherung folgte mit WM-Bronze am Tag danach. Die 300-Meter-Disziplin geniesst zwar nicht in allen Ländern einen ähnlich hohen Stellenwert wie in der Schweiz, viele Ausländer seien jedoch beim Militär angestellt und könnten quasi professionell trainieren. «In dieser Hinsicht zähle ich zu den Exoten», sagt der gelernte Landschaftsgärtner, welcher für die Reise nach Oberbayern Ferien beziehen musste. Da sich Marcel Zobrist vorwiegend auf die nicht olympische 300-Meter-Disziplin konzentriert, ist die Qualifikation für die Spiele 2012 in London ausser Reichweite. Vielmehr will er im Dezember an den CISM-Weltspielen – ein prestigeträchtiger Wettkampf des Militärsportverbandes – im brasilianischen Rio teilnehmen. Gefordert ist er indes bereits im September. In Thun finden die helvetischen Meisterschaften statt, für Zobrist gilt es, eine Lücke in seinem Palmarès zu schliessen. Philipp Rindlisbacher>
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