Zieht die Verwaltung ins Schulhaus?
Die Frage, wie es mit den gemeindeeigenen Liegenschaften weitergehen soll, dürfte das Dorf noch längere Zeit beschäftigen. Erste Abklärungen der Exekutive zeigen: Es könnte zu einigen Umstellungen kommen, auch beim Gemeindehaus.

Die künftige Nutzung und der Unterhalt der gemeindeeigenen Liegenschaften ist in Ochlenberg schon länger ein Thema. Zuletzt hatte der Gemeinderat im Juni darüber informiert, dass er sich mit der Frage ausführlicher befassen wolle.
Nun wurde das Geschäft für die Gemeindeversammlung traktandiert: Der Gemeinderat will informieren und gleichzeitig einen Planungskredit von 50 '000 Franken für die Erstellung einer groben Liegenschaftsplanung einholen. Diese soll im kommenden Jahr erfolgen und die Schulhäuser Neuhaus und Oschwand, die Gemeindeverwaltung sowie das Werkhofgebäude umfassen.
Nicht standortgebunden
Zusammen mit einem externen Berater hat der Gemeinderat zum einen geprüft, welche Aufgaben und Dienstleistungen diese Liegenschaften erfüllen. Zum anderen hat er auch abgeklärt, ob diese Aufgaben an die jeweilige Liegenschaft gebunden sind oder ob sie allenfalls in einem anderen Gebäude angeboten werden könnten. Dabei zeigte sich, wie in der Botschaft zu lesen ist, «dass alle Gebäude wichtige Gemeindeaufgaben erfüllen», jene der Verwaltung aber nicht an den Standort im Stauffenbach gebunden sind.
Weshalb die Exekutive nun prüfen möchte, ob sich die Gemeindeverwaltung in eine andere Liegenschaft integrieren liesse, konkret in das ehemalige Schulhaus Oschwand. Die gemeindeeigene Mietwohnung, die sich im Verwaltungsgebäude befindet, steht seit diesem Sommer leer.
«Eine grosse Umstellung»
«Es handelt sich dabei vorerst nur um ein Gedankenspiel», betont Gemeindepräsident Adrian Fankhauser. Ihm ist bewusst, dass ein solcher Umzug für viele Bewohner «eine grosse Umstellung» bedeuten würde. Liegt doch die Verwaltung aktuell mitten im Dorf.
Zudem müsste bei einem solchen Szenario auch die Frage geklärt werden, was mit der Liegenschaft Stauffenbach passieren soll. Laut Fankhauser sei die Möglichkeit vorhanden, dass dort weiterer Wohnraum entstehen könnte. In diesem Fall, erklärt der Gemeindepräsident weiter, wäre es aber offen, ob die Gemeinde die Umbauarbeiten selbst in Auftrag gäbe oder ob sie die Liegenschaft verkaufen würde. «Darüber müssten letztlich die Stimmbürger entscheiden», stellt Adrian Fankhauser klar.
Am 24. November soll nun erst einmal abgestimmt werden, ob sich die Gemeindeversammlung mit der Idee, die Verwaltung ins Schulhaus Oschwand zu integrieren, grundsätzlich einverstanden erklärt. Für die Detailplanung und schliesslich die Realisierung des Projekts müsste zu einem späteren Zeitpunkt ein entsprechender Investitionskredit eingeholt werden.
Neues Projekt fürs Lehrerhaus
Im Schulhaus Oschwand gehen bereits seit Sommer 2012 keine Kinder mehr ein und aus. Es sind dort insgesamt vier Wohnungen vermietet – eine im Schulhaus sowie drei im Anbau. Von den ehemaligen Schulzimmern sind zwei dauerhaft als Atelier vermietet.
Andere können für Anlässe, Sitzungen und Kurse einzeln gemietet werden. Dies gilt auch für den Predigtsaal, der zudem für Abdankungen genutzt wird. In der Botschaft heisst es: «Neben dem Einbau der Gemeindeverwaltung sollen hier die Zugänglichkeit zu den Räumlichkeiten für Personen mit einer Einschränkung sowie eine erweiterte Nutzung durch den Einbau einer Küche für den Predigtsaal geprüft werden.»
Ein solcher Ausbau war bereits im Budget 2016 eingeplant gewesen. Dies mit dem Ziel, sagt Adrian Fankhauser, den Predigtsaal künftig auch als Partysaal nutzen zu können.
Auch mit der Zukunft des Schulhauses Neuhaus respektive dem dazugehörigen Lehrerhaus beschäftigt sich der Gemeinderat schon seit mehreren Jahren. So hatte die Gemeindeversammlung im November 2015 einen Investitionskredit in Höhe von 240'000 Franken für die Fassadensanierung des Lehrerhauses genehmigt.
Die Arbeiten sollten ursprünglich im Herbst 2016 beginnen. Weil jedoch sowohl das Schul- als auch das Lehrerhaus geschützt sind, bedarf es hierfür der Zustimmung der kantonalen Denkmalpflege. «Und diese besteht darauf, dass die Fassade so bleibt, wie sie ist», sagt Fankhauser. Weshalb der Gemeinderat nun beschlossen hat, den Kredit nicht zu verwenden und ein neues Projekt ausarbeiten zu lassen. Wie es mit dem Lehrerhaus und den beiden Mietwohnungen, die sich darin befinden, weitergeht, soll nun ebenfalls Gegenstand der Liegenschaftsplanung sein.
Erweiterung des Werkhofs
Bereits ein Stück weiter ist der Gemeinderat beim Werkhof. Bei diesem besteht einerseits das Problem, dass kein Bürobereich und auch keine sanitären Einrichtungen für den Werkmeister vorhanden sind. Zum anderen bietet er nicht mehr genügend Platz, um das Gemeindefahrzeug mit montierten Gerätschaften einstellen zu können. Weshalb das Gebäude nun erweitert werden soll. Hierfür liegt bereits ein konkretes Projekt vor. Für dieses will sich der Gemeinderat nun von den Stimmbürgern einen Investitionskredit von 90'000 Franken genehmigen lassen. Adrian Fankhauser: «Dann wären unsere Platzprobleme im Werkhof gelöst».
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