YB: So stehen die Chancen in der nächsten CL-Runde
Am Freitagmittag erfahren die Young Boys, auf wen sie in den Playoffs zur Champions League treffen. Nach dem grossen Abend gegen Dynamo Kiew wird YB erneut Aussenseiter sein.
Bereits morgen Freitag werden die Playoffs zur Champions League ausgelost. YB ist auf dem Platzierungsweg erneut ungesetzt. Weil Dynamo Kiew (gegen YB) und Ajax Amsterdam (gegen Nizza) ausschieden, rücken ZSKA Moskau und Sporting Lissabon zu den gesetzten Teams nach. Gegen diese beiden Mannschaften sind die Chancen der Young Boys denn auch am grössten, erstmals die Gruppenphase des wichtigsten Klubwettbewerbs der Welt zu erreichen.
Gegen die internationalen Topklubs Sevilla, Napoli und Liverpool würde YB derweil ein Fussballwunder benötigen, hätte aber einen sehr spektakulären Gegner zu Gast im Stade de Suisse. Der Kaderwert der Young Boys beträgt laut der Fachwebsite «transfermarkt.ch» 31 Millionen Franken.
ZSKA Moskau
Der russische Traditionsklub setzte sich in der 3. Qualifikationsrunde mühelos gegen AEK Athen durch (2:0 auswärts, 1:0 zu Hause). Im Kader stehen zahlreiche erfahrene russische Akteure, beispielsweise Goalie Igor Akinfeev, der auch im Nationalteam die Nummer 1 ist. In der Abwehr verteidigen immer noch die 35-jährigen Zwillinge Alexei und Wassili Beresuzki. Geht es schnell, ist die ZSKA-Defensive oftmals ein wenig überfordert.
Zudem fehlt ein überdurchschnittlicher Angreifer – Seydou Doumbia spielt nicht mehr in Moskau. Überragend besetzt ist das Mittelfeld mit Spielmacher Alan Dsagojew und dem Brasilianer Mario Fernandes, der auf der rechten Seite viel Einfluss nimmt. Insgesamt ist ZSKA Moskau von der Stärke her etwa auf dem Niveau von Dynamo Kiew.
Kaderwert: 90 Millionen Franken YB-Chance: 30 Prozent
Sporting Lissabon
Der Tabellendritte der letzten Saison startet erst am Wochenende in die neue Spielzeit. Zwar liegen die allerbesten Zeiten des portugiesischen Grossklubs mit weit über 100'000 Mitgliedern ein bisschen zurück, aber das Kader ist mit einigen herausragenden Spielern besetzt. Torhüter Rui Patricio ist Europameister, wie auch einige andere Spieler.
In der Abwehr kam der erfahrene Jérémy Mathieu von Barcelona, im Mittelfeld glänzen William Carvalho und Adrien Silva, beide ebenfalls Europameister. Vorne wirbeln Gelson Martins, der frühere YB-Publikumsliebling Seydou Doumbia sowie Torjäger Bas Dost. Die ausgezeichnete Nachwuchsabteilung von Sporting sorgt immer wieder für Nachschub, Carvalho und Martins dürften bald in eine Topliga wechseln.
Kaderwert: 225 Millionen Franken YB-Chance: 20 Prozent
Sevilla
Als Vierter der starken Primera Division muss der FC Sevilla die Playoffs bestreiten. 2014 bis 2016 gewann der Klub die Europa League, im Team stehen immer noch einige Leistungsträger dieser Jahre, selbst wenn die besten Kräfte oft zu noch grösseren Vereinen weiterzogen.
Bekannteste Fussballer der vorzüglichen Mannschaft sind Flügelflitzer Jesus Navas, der im Sommer von Manchester City kam, Stratege Ever Banega, der nach nur einem Jahr bei Inter Mailand wieder zu Sevilla wechselte, sowie Abräumer Steven N'Zonzi. Ein Problem für Sevilla könnte die fehlende Pflichtspielpraxis sein, die nationale Meisterschaft beginnt erst zwischen den beiden Playoffpartien.
Kaderwert: 260 Millionen Franken YB-Chance: 5 Prozent
Napoli Im Gegensatz zu den anderen italienischen Spitzenteams hat Napoli in diesem Sommer bisher auf spektakuläre Transfers verzichtet und vor allem aufstrebende Fussballer geholt. Das Team ist unter dem sehr fähigen Trainer Maurizio Sarri auf hohem Level eingespielt. Seit Jahren unumstrittener Leader bei Napoli ist der Slowake Marek Hamsik, einer der weltweit besten Mittelfeldakteure.
Im Angriff ist der kleine, wirblige Belgier Dries Mertens die überragende Figur. Er schoss letzte Saison 28 Ligatore und bereitete 11 Treffer in der Serie A vor. Im Team stehen auch einige Talente aus aller Welt, die vor dem Durchbruch stehen. Vor drei Jahren traf YB in der Europa League auf den früheren Klub von Diego Maradona, siegte in Bern überraschend 2:0, war aber beim heimstarken Napoli chancenlos (0:3). In Italien beginnt die Saison wie in Spanien erst in zwei Wochen.
Kaderwert: 430 Millionen Franken YB-Chance: 5 Prozent
Liverpool
Liverpool ist gemessen an der Historie, den Erfolgen, der Grösse sowie der wirtschaftlichen Möglichkeiten ein Top-10-Klub im Weltfussball. Allerdings wartet der 18-fache englische Champion bereits seit 27 Jahren auf einen Meistertitel. Die nationale Konkurrenz ist stark, doch der deutsche Trainer Jürgen Klopp hat Grosses vor. Ihm stehen vor allem in der Offensive einige Hochkaräter wie die Brasilianer Philippe Coutinho und Roberto Firmino zur Verfügung. Auch der frühere Basler Mohamed Salah, von der AS Roma gekommen, ist wie Sadio Mané ein schneller, flinker, gefährlicher Flügel. Das Mittelfeld ist kampfstark und robust, einzig die Defensive ist nicht auf absolutem Topniveau.
Eigentlich bräuchte Liverpool noch mindestens einen herausragenden Innenverteidiger, um in der Liga wirklich Rang 1 und 2 anpeilen zu können. Geld wäre vorhanden, noch ist die Planung nicht abgeschlossen. Interessiert ist der Klub an Leipzigs Aufbauer Naby Keita, scheiterte aber zuletzt auch mit einem 90-Millionen-Franken-Angebot bei RB Leipzig. Liverpool startet am Samstag in einer Woche bei Watford in die Saison. YB spielte in der Europa League 2012 gegen die Reds, wobei Liverpool die besten Kräfte schonte. In Bern verloren die Young Boys 3:5, an der magischen Anfield Road holten sie ein 2:2-Unentschieden.
Kaderwert: 525 Millionen Franken YB-Chance: 1 Prozent
Die Hinspiele finden am 15./16. August statt, die Rückspiele eine Woche später am 22./23. August.
Verfolgen Sie die Auslosung zu den CL-Playoffs ab Freitagmittag im Live-Ticker auf Bernerzeitung.ch.
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