Wulff sagt WEF-Besuch ab
Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff wird sich am Weltwirtschaftsforum in Davos nicht unter die Grossen der Welt mischen. Unterdessen sind neue Vorwürfe laut geworden.
Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung vom Mittwoch einen geplanten Besuch beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos abgesagt.
Das Präsidialamt verwies demnach auf «terminliche Gründe». Wulff wollte am Eröffnungstag des hochkarätig besetzten Treffens Ende Januar unter anderem mit Spitzenvertretern deutscher Industrieunternehmen zusammentreffen.
Neue Vorwürfe – keine Nötigung
Gestern wurden in der Affäre um Wulff neue Vorwürfe über Sonderkonditionen von befreundeten Geschäftsleuten laut. Sie wurden von Wulffs Anwälten umgehend dementiert. Es geht um ein Auto für seine Frau Bettina und ein Geschenk für den gemeinsamen Sohn.
Der Anruf, mit dem Wulff bei «Bild»-Chefredaktor Kai Diekmann auf die Berichterstattung einwirken wollte, wird kein juristisches Verfahren nach sich ziehen. Es bestehe kein Anfangsverdacht einer versuchten Nötigung, habe die Staatsanwaltschaft «Bild» mitgeteilt.
Anhörung zur Kreditaffäre
Wulff steht seit Mitte Dezember vor allem wegen seiner Kredite für den Kauf eines Eigenheimes in seiner Zeit als Ministerpräsident in Niedersachsen in der Kritik. Eine neue Dimension erhielt der Fall, als bekannt wurde, dass er mit einem Anruf bei «Bild»-Chefredaktor Diekmann versuchte, einen Bericht zu den Krediten zu verschieben oder ganz zu verhindern.
In Hannover befasst sich heute der Landtag mit der vor sechs Wochen bekannt gewordenen Kreditaffäre des Bundespräsidenten. SPD und Grüne wollen die Hintergründe des 500'000-Euro-Darlehens beleuchten, das Wulff 2008 in seiner Zeit als Ministerpräsident bei einer befreundeten Unternehmergattin aufgenommen hatte.
SDA/rub
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