«Eine beispiellose Dummheit»
Die Wirren um die französische Nationalmannschaft nehmen kein Ende. Nun hat sich auch «Sélectionneur» Raymond Domenech zum Trainingsstreik geäussert.
Der französische Nationalcoach Raymond Domenech hat den Trainingsboykott seiner Spieler als eine «unbeschreibliche Dummheit» kritisiert. Er und der Staff hätten 45 Minuten lang vergeblich versucht, die Mannschaft umzustimmen, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Als Folge davon stellte sich Domenech vor die versammelte Presse und las das von den Spielern verfasste Communiqué vor. «An einem Punkt musste man Stopp sagen und diese Maskerade beenden. Die Franzosen haben das Recht zu wissen, was in der Nationalmannschaft passiert».
Die «Equipe tricolore» um Captain Patrice Evra hatte am Sonntag das öffentliche Training ausfallen lassen, um gegen den Rauswurf von Stürmer Nicolas Anelka zu protestieren. Anelka war aus dem Team gefolgen, weil er Domenech massiv beleidigt hatte.
«Ein moralisches Desaster»
Im Auftrag von Staatspräsident Nicolas Sarkozy mischte sich Roselyne Bachelot in den Fall ein. Auf einer improvisierten Pressekonferenz in Bloemfontein erklärte die Sportministerin, sie habe den Spielern gesagt, dem Image von Frankreich geschadet zu haben. «Es ist ein moralisches Desaster für den französischen Fussball.» Die Spieler hätten bei der Unterredung Tränen in den Augen gehabt, berichtete sie.
«Ich habe ihnen gesagt, dass sie für unsere Kinder nicht mehr Helden sein können. Sie haben die Träume ihrer Landsleute, ihrer Freunde und ihrer Fans zerstört.» Bachelot kündigte Konsequenzen an. «Wir werden nach der WM eine Untersuchung einleiten über alles, was hier passiert ist.» Eigentlich sei eine Weltmeisterschaft Angelegenheit des Fussball-Verbandes, «aber die Regierung muss eingreifen, wenn der Ruf Frankreichs auf dem Spiel steht, das ist hier der Fall.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch