Warten, bis das Herz stillsteht
Die Organentnahme nach dem Herztod ist in der Schweiz umstritten. Dennoch werden am Universitätsspital Zürich solche Transplantationen regelmässig durchgeführt.

Frank darf sterben. Sein Bett steht mitten in einem Operationssaal am Universitätsspital Zürich (USZ). Es ist 20 Uhr und es herrscht kaum Betrieb auf der Station. Das Licht im Raum ist gedämpft. Leise pumpt eine Maschine lebenserhaltende Medikamente und Nährstoffe in Franks Blutkreislauf. Ein anderes Gerät zeichnet die Herztöne auf, daneben läuft die Beatmungsmaschine. Seine Eltern halten dem 48-jährigen Frank die Hände. Dann stoppen die drei ebenfalls im Raum anwesenden Spitalmitarbeiter die Medikamentenversorgung und die Beatmungsmaschine. Nur Schmerzmittel werden weiterhin zugeführt. Frank beginnt zu sterben. Rasch verlangsamt sich sein Herzschlag, sein Körper kühlt ab, verfärbt sich kaum merklich.