«Impfstoffe beeinflussen sich nicht»
Wer sich gegen die saisonale Grippe impfen lässt, könne später auch gegen Schweinegrippe geimpft werden – sagen Spezialisten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Noch ist aber unklar, wie gut sich die Impfstoffe vertragen.

Die Impfung gegen die saisonale Grippe läuft derzeit mit aller Macht an: Der kommende 6.November wurde zum «Nationalen Grippeimpftag» ausgerufen – mit der logistischen und finanziellen Unterstützung des BAG.
Da geht fast ein wenig unter, dass dieses Jahr auch noch eine weitere Grippewelle übers Land schwappen könnte, gegen die man mit der saisonalen Impfung vermutlich nicht gewappnet ist: die Schweinegrippe.
Schnelle Zulassung
Auch dagegen gibt es Impfstoffe. Die werden von den Forschern des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic derzeit untersucht – natürlich unter grösstem Zeitdruck. Diese Präparate dürften demnächst offiziell zugelassen werden. Dann ist innert kurzer Zeit genug davon verfügbar, um die Schweizer Bevölkerung vor der Schweinegrippe zu schützen.
Bleibt die Frage, ob die Reihenfolge der Impfungen – erst diejenige gegen saisonale, später die gegen Schweinegrippe – auch medizinisch Sinn macht. Bislang wurde die Reihenfolge lediglich logistisch begründet: «Im Moment haben wir einfach nur den Impfstoff gegen die saisonale Grippe zur Verfügung», erklärt eine Sprecherin des BAG. «Aber nach bisherigem Erkenntnisstand behindern oder beeinflussen sich die beiden Impfungen nicht.»
Noch nicht abgeklärt
Wie sicher diese Erkenntnis ist, scheint jedoch fraglich zu sein. Die deutsche Forscherin Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut gab gegenüber dem Magazin «Spiegel» zu: «Wir haben keine Erfahrung mit einer derartigen Situation. Wir wissen nicht, ob sich die beiden Impfungen in ihrer jeweiligen Wirkung verstärken oder behindern.»
In Deutschland laufen die Vorbereitungen für eine Massenimpfung gegen Schweinegrippe auf Hochtouren. Und weil gestern in der Uniklinik Essen eine 36-jährige Frau als erste Patientin in Deutschland an der Krankheit starb, dürfte die Aktion, die der Spiegel als «Grossversuch an der deutschen Bevölkerung» bezeichnete, noch an Dynamik gewinnen. Thomas Kohler
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