Wirtschafts-News im TickerUS-Notenbank-Chef: Ersparnisse bei Banken sind «sicher» Zur Rose verringert wie angekündigt Verluste
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Die Versandapotheke Zur Rose hat im Geschäftsjahr 2022 den operativen Verlust eingedämmt. Damit erreichte sie ihr erklärtes Ziel. Im laufenden Jahr sollen die Verluste weiter sinken.
Der Betriebsverlust (bereinigter EBITDA) betrug 69,7 Millionen Franken, wie Zur Rose am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr lag das Minus noch bei 129 Millionen. Der Reinverlust belief sich 2022 auf 171 Millionen nach einem Minus von 226 Millionen im Jahr davor.
Nach abermaligen Verzögerungen bei der Einführung des digitalen Arztrezepts in Deutschland sah sich die Thurgauer Gruppe gezwungen, von ihrem Wachstumskurs abzulassen und den Fokus auf die Profitabilität zu legen. Vor allem im Marketing mussten die Kosten gedrosselt werden.
Entsprechend sank nach Jahren des Wachstums im vergangenen Jahr der Umsatz um fast 10 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Franken, wie seit Januar bekannt ist. Vor allem in Deutschland litt das Geschäft unter den Sparmassnahmen.
Umfirmierung in DocMorris AG
Wichtiger als alle Sparbemühungen dürfte aber der angekündigte Verkauf des Schweizer Geschäfts sein. Dieser soll im zweiten Quartal des laufenden Jahrs abgewickelt werden und mit einem Erlös von 360 Millionen Franken die Gruppe weitgehend schuldenfrei machen.
Mit gestärkter Kapitalstruktur sieht sich Zur Rose denn auch für das elektronische Rezept in Deutschland und die dortige Digitalisierung im Gesundheitswesen gerüstet. Die Online-Apotheke operiert in Deutschland unter der Marke «Doc Morris».
Nun will sich die Zur Rose AG nun auch gleich in DocMorris AG umfirmieren. Ein entsprechender Antrag wird den Aktionären an der Generalversammlung vom 4. Mai vorgelegt, wie es im Communiqué heisst.
E-Rezept ab 2024 Standard
Gleichzeitig rechnet die Gruppe nun damit, dass das E-Rezept ab Januar 2024 in Deutschland zum Standard wird. Die angekündigte deutschlandweite Umsetzung des E-Rezepts soll den Umsatz in bisher unbekannte Höhen katapultieren.
Für das laufende Jahr 2023 geht Zur Rose nun aber erst mal wegen des künftige fehlenden Schweizer Geschäfts von einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Zudem soll der der Verlust beim EBITDA (bereinigt) auf -20 Millionen bis -40 Millionen Franken eingeschränkt werden.
Der Break-Even beim EBITDA (bereinigt) soll dann 2024 folgen. Mittelfristig strebt die Gruppe weiterhin eine EBITDA-Marge von 8 Prozent an. (SDA)
US-Notenbank-Chef Jerome Powell hat angesichts der derzeitigen Bankenkrise erneut versucht, das Vertrauen von Bankkunden wiederherzustellen. «Ersparnisse im Bankensystem sind sicher», sagte der Präsident der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Notenbank werde die Lage weiter genau beobachten und sei bereit, «alle unsere Instrumente» zu nutzen, um für die Sicherheit und Gesundheit des Bankensystems zu sorgen.
Zugleich betonte Powell, «Aufsicht und Regulierung» von Banken müssten verstärkt werden. Das Management der vor knapp zwei Wochen zusammengebrochenen kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) habe «schwer versagt». Die Pleite der SVB hatte für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen gesorgt. Eine Reihe anderer Banken in den USA und in Europa geriet in Schwierigkeiten. Inmitten dieser Krise und im Kampf gegen die nach wie vor hohe Inflation in den USA erhöhte die Fed am Mittwoch den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte.
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Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins inmitten der aktuellen Bankenkrise erneut um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Damit liegt die Zinsspanne fortan bei zwischen 4,75 und 5,0 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington erklärte. Sie warnte zudem, die derzeitigen Bankenturbulenzen dürften Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität und die Inflation haben.
«Das US-Bankensystem ist gesund und widerstandsfähig», betonte die Fed. Die jüngsten Entwicklungen dürften aber zu Einschränkungen bei der Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen führen und sich auf die wirtschaftliche Aktivität, die Einstellungen neuer Mitarbeiter und die Inflation auswirken. «Das Ausmass dieser Auswirkungen ist unsicher», erklärte die Fed.

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die Fed den Leitzins in den vergangenen zwölf Monaten bereits acht Mal angehoben. Einige Analysten hatten erwartet, dass die Notenbank angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen könnte.
So erklärte die Investmentbank Goldman Sachs, die Märkte seien noch nicht überzeugt, dass die bisherigen Hilfsmassnahmen im Kampf gegen die Bankenkrise ausreichend seien, um kleine und mittelgrosse Banken zu stützen. Die Fed dürfte deswegen «eine Pause im Kampf gegen die Inflation» einlegen.
Die Fed setzte ihre Zinserhöhungen nun aber fort. Die Inflationsrate in den USA lag zuletzt bei sechs Prozent und damit deutlich über der Zielmarke von zwei Prozent.
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Der von Sika geplante Verkauf eines Teils von MBCC, dem früheren Bauchemiegeschäfts von BASF, an die britische Firma Ineos ist von den dortigen Kartellrechtsbehörden abgelehnt worden. Doch Sika hat bereits einen neuen Käufer für das Geschäft gefunden: die Investmentfirma Cinven.
Die britische Wettbewerbsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) sei wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken gegen den Verkauf von Teilen des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts MBCC an Ineos gewesen, teilte Sika am Mittwoch mit. Der Teilverkauf ist eine der Auflagen, denen Sika bei der Übernahme von MBCC zustimmen musste.
Ineos wollte gemäss einer im Januar getroffenen Vereinbarung das Geschäft in den Vereinigten Staaten, Kanada, Europa, Grossbritannien, Australien und Neuseeland übernehmen. Die EU-Kommission und die kanadische Wettbewerbsbehörde stimmten dem Deal bereits zu. Da die CMA nun negativ geurteilt hat, sei man «übereingekommen, den Vertrag zu kündigen», so die Mitteilung.
Sika habe nun allerdings mit dem Private-Equity-Unternehmen Cinven bereits einen neuen Käufer gefunden. Dieser sei ausserdem bereits von der CMA für geeignet befunden worden, so Sika. Die finanziellen und die Transaktion betreffenden Details bleiben der Mitteilung zufolge weitgehend gleich. Das gelte auch für den Termin des Abschlusses der Veräusserung und der Übernahme von MBCC. Diese sollen noch im ersten Halbjahr 2023 erfolgen.
Die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa nimmt nach dreijähriger Unterbrechung im Sommer ihren regulären Flugbetrieb mit den Grossraumjets vom Typ Airbus A380 wieder auf. Ab 1. Juni gehe es damit täglich ab München nach Boston, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mit.

Ab 4. Juli werde zudem jeden Tag ein A380 Richtung New York abheben. Die Lufthansa hatte die A380 bereits vor der Corona-Flaute aus der eigenen Flotte genommen.
Weil die Langstreckennachfrage stark anzog und sich die Auslieferung neuer Flugzeuge verzögerte, wurden einige stillgelegte Riesen-Jets mit jeweils 509 Sitzen jedoch reaktiviert. Bis Ende 2023 werden den Angaben zufolge insgesamt vier A380 für den Einsatz ab München eingesetzt.
Die Zahl der verschuldeten Privatpersonen in der Schweiz ist im Jahr 2022 weiter zurückgegangen. Die sogenannte Schuldnerquote lag im Januar 2023 noch bei 6,1 Prozent gegenüber 6,3 Prozent ein Jahr davor.
Die Anzahl der Schuldner war mit 542'794 knapp 2 Prozent tiefer als vor Jahresfrist, wie die Wirtschaftsauskunftei CRIF am Mittwoch mitteilte. Zur Ermittlung der Schuldnerquote werden sämtliche Privatpersonen berücksichtigt, welche über Betreibungen ab Fortsetzungsbegehren, Konkurse und Verlustscheine verfügen.
Die Schuldnerquote habe sich dabei in den meisten Kantonen leicht verbessert oder sei zumindest stabil geblieben, heisst es. Unverändert bestehen aber recht grosse Unterschiede.
Wie bereits im Vorjahr hat der Kanton Appenzell Innerrhoden laut CRIF prozentual am wenigsten überschuldete Personen. Dort liegt die Schuldnerquote mit 1,5 Prozent am tiefsten. Auch die Zentralschweizer Kantone Zug, Uri, Ob- und Nidwalden oder Schwyz weisen unterdurchschnittliche Schuldnerquoten auf.
Die Westschweiz und das Tessin haben derweil höhere Schuldnerquoten. Die höchsten Quoten weisen erneut die Kantone Neuenburg (10,1%), Genf (9,6%), Basel-Stadt (8,3%) und Waadt (8,1%) auf.
Laut CRIF sind auch grosse Divergenzen bei den Geschlechtern auszumachen. Männer sind demnach stärker überschuldet als Frauen, am meisten trifft dies auf Männer im Alter zwischen 38 und 41 Jahren zu (13%). Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren gibt es hingegen zwischen den Geschlechtern keinen Unterschied.
Die Finanzwelt schaut nach der ersten Beruhigung der Bankenkrise gespannt auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Die Kryptowährung Bitcoin stieg derweil im Sog der Schockwellen auf den höchsten Stand seit letzem Sommer.
Die Wogen haben sich wieder nach einem turbulenten Wochenstatt mittlerweile etwas geglättet und die Börsen sind wieder eher auf Erholungskurs. Vom Verlauf an den Finanzmärkten wurde für einmal die «Krypto-Leitwährung» Bitcoin nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Der Kurs verbuchte innerhalb einer Woche ein Plus von 14 Prozent. Aktuell notiert die Blockchain-Devise bei 28'200 Dollar. Damit summiert sich der Wertzuwachs seit Jahresbeginn auf ein Plus von rund 68 Prozent. Zuletzt war ein Bitcoin im Juni 2022 so viel wert wie heute.
Beim Luft- und Raumfahrtunternehmen Ruag International hat im Geschäftsjahr 2022 der Konzernumbau aufs Ergebnis durchgeschlagen: Der Umsatz tauchte wegen des Verkaufs von Geschäftseinheiten deutlich, dafür sprang der Gewinn nach oben.
Insgesamt erzielte das bundeseigene Unternehmen noch einen Umsatz von 945 Millionen Franken, wie Ruag International am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Das ist knapp ein Viertel weniger als vor einem Jahr.
Grund dafür sei die Privatisierung von drei Sparten: So wurde das Simulations & Trainingsgeschäft an den französischen Rüstungskonzern Thales verkauft. Die Munitionshersteller Ammotec mit der Munitionsfabrik in Thun wurde vom italienischen Waffen- und Ferngläserhersteller Beretta übernommen. Zudem zog sich Ruag International aus Australien zurück und veräusserte das dortige Rüstungsunterhaltsgeschäft an das dortige Verteidigungs- und Fertigungsunternehmen Asdam.
Bereinigt um Verkaufs- und Fremdwährungseffekte wäre der Umsatz von Ruag International um 7 Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen mit.
Gewinn mehr als verdoppelt
Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss dank der Verkäufe von Geschäftseinheiten auf 178 Millionen Franken nach oben nach 70 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich klingelte ein Reingewinn von 154 Millionen Franken in der Kasse, nachdem Ruag International vor einem Jahr netto 58 Millionen verdient hatte.
Die Syngenta Group hat 2022 den höchsten Umsatz und Betriebsgewinn ihrer Geschichte geschrieben. Eine hohe Nachfrage der Landwirte in einem positiven Marktumfeld trieb das Geschäft.
Alle Geschäftsbereiche der Gruppe seien zweistellig gewachsen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Syngenta Group setzte insgesamt 33,4 Milliarden Dollar um, 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei seien «notwendige» Preiserhöhungen umgesetzt worden, um die gestiegenen Kosten auszugleichen.
Positiv auf das Umsatzwachstum wirkte sich wohl das anhaltend hohe Preisniveau für Getreide aus. Die Preise für wichtige Feldfrüchte wie Weizen haben sich seit dem Krieg in der Ukraine erhöht. Das steigert für die Landwirte den Anreiz, Produkte von Syngenta und Co. zum Schutz ihrer Pflanzen einzusetzen.
Zuletzt hat sich die Dynamik aber etwas verlangsamt. Im letzten Jahresviertel setzte die Gruppe mit 7,5 Milliarden Dollar nur noch 4 Prozent mehr um. Denn die Landwirte hätten letztes Jahr in Erwartungen globaler Versorgungsengpässe ihre benötigten Produkte früher im Jahr gekauft.
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In Grossbritannien hat sich die Inflation im Februar wieder verstärkt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 10,4 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte.
Analysten hatten dagegen im Schnitt einen Rückgang von 10,1 Prozent im Januar auf 9,9 Prozent erwartet. An den Finanzmärkten legte das britische Pfund nach den Daten zu.
Im vergangenen Oktober war die Teuerung mit 11,1 Prozent auf den höchsten Stand seit gut vier Jahrzehnten gestiegen. Seither ist die Inflation leicht gesunken. Dass sie jetzt wieder zulegt, führt das ONS vor allem auf steigende Preise für Restaurantbesuche, Lebensmittel und Bekleidung zurück. Leichte Entlastung kommt dagegen aus den Bereichen Freizeit und Kultur sowie von den Kraftstoffpreisen. (SDA)
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Die Laufschuhfirma On hat im Geschäfstjahr 2022 ein neues Rekordergebins erzielt: Erstmals stieg der Umsatz auf über eine Milliarde Franken und auch unter dem Strich resultierten im Jahr nach dem Börsengang schwarze Zahlen. Im laufenden Jahr will das Unternehmen, bei dem Roger Federer Teilhaber ist, auf Wachstumskurs bleiben.
Der Umsatz kletterte im vergangenen Geschäftsjahr um fast 70 Prozent auf 1,22 Milliarden Franken. «Vor allem in den USA haben wir durch den Börsengang und die Präsenz in Ladenketten wie FootLocker unsere Bekanntheit deutlich gesteigert», sagte Co-CEO und Finanzchef Martin Hoffmann am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. In Europa sei die Dynamik in der Schweiz, Deutschland und Österreich etwas weniger ausgeprägt gewesen, auch aufgrund des bereits hohen Marktanteils.
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Der Umsatz mit Bioprodukten im Schweizer Detailhandel ist in den vergangenen vier Jahren um 22,5 Prozent gestiegen. Der Umsatz von Nicht-Biolebensmitteln nahm im gleichen Zeitraum um 6,9 Prozent zu, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Dienstag mit.
Der markante Anstieg des Umsatzes mit Bioprodukten entspricht einer Steigerung von 2,68 auf 3,28 Milliarden Franken. Damit stieg auch der Marktanteil von Biolebensmitteln im Schweizer Detailhandel zwischen 2018 und 2022 um 1,3 Prozent auf 11,2 Prozent, wie das BLW mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahr waren die Verkaufszahlen von Biolebensmitteln in der Schweiz 2022 jedoch genauso rückläufig wie der Umsatz mit Lebensmitteln generell. Der Umsatz bei den Bioprodukten sank um 2,2 Prozent, bei den Nicht-Biolebensmitteln sank er um 4,9 Prozent. Generell seien 2022 4,6 Prozent weniger Lebensmittel verkauft worden als noch im Vorjahr, schrieb das BLW.
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Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, hat im letzten Jahr mehr Lohn erhalten. Insgesamt belief sich die Vergütung Jordans auf 1,036 Millionen Franken. Das sind 91'000 Franken mehr als im Jahr davor.
Inklusive Sozialbeiträgen belief sich der Lohn des SNB-Präsidenten sogar auf 1,349 Millionen Franken, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Der bis Ende Juli 2022 bei der SNB tätig gewesene Vizepräsident Fritz Zurbrügg erhielt für die sieben Monate, die er noch für die SNB arbeitete, eine Vergütung von 945'000 Franken (mit Sozialbeiträgen: 1,175 Mio Fr.).
Das sind 48'000 Franken mehr als im Vorjahr. Nach Ende seiner Amtszeit habe er eine Lohnfortzahlung erhalten, während der Freistellungsdauer von sechs Monaten muss er sich aber auch an Einschränkungen für eine berufliche Tätigkeit gemäss Direktoriumsreglement halten.

Martin Schlegel, der seit August das Amt des Vizepräsidenten bekleidet und somit auf Zurbrügg gefolgt ist, erhielt knapp 397'000 Franken Lohn (510'000 Fr. mit Sozialbeiträgen).
Maechler verdient weniger
Rund 24'000 Franken weniger als im Vorjahr verdiente das Ende Juni 2023 abtretende Direktoriumsmitglied Andréa Maechler. Sie erhielt eine Gesamtvergütung von 959'000 Franken oder 1,230 Millionen inklusive Sozialbeiträgen. Damit erhielt sie im Vergleich zu den anderen Direktoriumsmitgliedern 2022 den tiefsten Lohn.
Im Vorjahr hatte sie jedoch noch fast 40'000 Franken mehr verdient als ihre Kollegen Thomas Jordan und Fritz Zurbrügg. Maechler, die vergangenes Jahr bei der Besetzung des Vize-Postens leer ausging, wechselt Mitte Jahr zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, wo sie Deputy General Manager wird. Diverse Medien gehen davon aus, dass ihr Rücktritt mit der Nicht-Ernennung zur Vizedirektorin bei der SNB zusammenhängt.
Die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) erwarten weiterhin nur ein geringes BIP-Wachstum im laufenden Jahr. Dank des milden Winters habe die Energiekrise die Konjunktur aber weniger stark belastet als befürchtet und die Rezessionsängste gedämpft, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die KOF rechnet gemäss ihrer neuesten Prognose für 2023 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 0,8 Prozent (Dezember-Prognose: 0,7%). Für 2024 wird dann wieder ein deutlich höheres Wachstum von 2,1 Prozent prognostiziert. Dieser Wert wurde gegenüber der letzten Prognose nicht revidiert.
Ohne den Effekt der grossen Sportanlässe, welche sich bekanntlich auf das hiesige BIP jeweils auswirken, werden die erwarteten Wachstumsraten mit 1,1 Prozent (2023) bzw. 1,7 Prozent (2024) angegeben.
Banken als Abwärtsrisiko
Für das laufende Jahr erwartet die KOF zwar eine konjunkturelle Erholung in ganz Europa. Allerdings wirkten die nach wie vor nicht ausgestandene Energiekrise und die geldpolitische Straffung weiterhin dämpfend, heisst es. Ein weiterer Bremsfaktor sei die hohe Inflation.
Die Inflationsprognosen für die Schweiz wurden für 2023 (2,6%) und 2024 (1,5%) klar erhöht. In der Folge sei auch mit weiteren Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank auf 2 Prozent von heute 1 Prozent zu rechnen.
Ein Risiko für die Prognose ist laut der KOF die aktuelle Bankenkrise. Sollte sich diese noch vertiefen und auf weitere Banken und Länder überschwappen, bestehe ein «beträchtliches Abwärtsrisiko», so das Communiqué
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist im vergangenen Jahr weiter an den Devisenmärkten aktiv gewesen. Sie hat 2022 aber im Vergleich zu früheren Jahren netto Devisen verkauft und nicht mehr gekauft.
Netto hat die SNB zwischen Januar und Dezember 2022 Fremdwährungen im Gegenwert von 22,3 Milliarden Franken veräussert, wie dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
2021 hatte die SNB noch Devisen im Wert von 21,1 Milliarden gekauft, 2020 waren es sogar knapp 110 Millionen Franken gewesen. Sie hatte sich damit gegen eine zu starke Frankenaufwertung gestemmt.
Deutliche Verkäufe im vierten Quartal
Die Verkäufe fanden vor allem im vierten Quartal 2022 statt: Es waren insgesamt gut 27 Milliarden Franken. Denn die SNB hatte für die ersten neun Monate netto noch Käufe von rund 5 Milliarden vermeldet. Dies hat vor allem mit der Inflationsbekämpfung zu tun. Wenn die SNB Devisen verkauft, stärkt sie damit den Franken, was wiederum die importierten Güter in den Tendenz verbilligt.
Bekanntlich hat die SNB im letzten Jahr wegen der deutlich angestiegenen Inflation auch bereits drei Mal die Leitzinsen erhöht: im Juni um 50 Basispunkte, im September um 75 Basispunkte und im letzten Dezember wieder um 50 Basispunkte. Mittlerweile liegt der Leitzins damit bei +1,00 Prozent nach -0,75 Prozent noch im letzten Juni.
Der nächste Zinsentscheid steht bereits kommenden Donnerstag an: Ökonomen gehen zumeist davon aus, dass der Leitzins um weitere 50 Basispunkte angehoben wird. Die Inflation ist nämlich in den ersten beiden Monaten 2023 wieder deutlich angestiegen und lag zuletzt mit 3,4 Prozent weiterhin klar über dem von der Nationalbank angestrebten Zielband von 0 bis 2 Prozent.
Die Schweizer Aussenhandel ist im Februar ins Stocken geraten – es wurden weniger Waren ins Ausland verkauft als im Vormonat. Im Gegenzug stiegen die Importe. Dafür waren in beiden Handelsrichtungen die Pharma- und Chemiebranche verantwortlich.
Insgesamt beliefen sich die Exporte im Februar auf 22,3 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Damit sanken die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat um 1,1 Prozent. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte ein Minus von 2,7 Prozent.
Grund für den Rückgang der Exporte im Februar waren laut BAZG vor allem chemisch-pharmazeutische Produkte. Namentlich die Ausfuhren von Medikamenten seien um einen Fünftel abgesackt. Demgegenüber stiegen die Lieferungen von Uhren, Bijouterie und Juwelierwaren sowie Metallen.
Die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Goldpreis am Montag erstmals seit längerem über die Marke von 2000 US-Dollar getrieben.
Am Vormittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2009 Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa einem Jahr.
Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst negativen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet.
Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf. Das Rekordhoch, erreicht im Sommer 2020 bei 2075 Dollar, liegt nicht mehr allzu weit entfernt.
Zwei Spielerinnen oder Spieler haben im Schweizer Lotto am Samstag Millionen-Beträge abgeräumt. Ein Gewinner tippte die sechs Lottozahlen sowie die Zusatzzahl richtig und holte gut sieben Millionen Franken. Ein zweiter Glückspilz erspielte eine Million Franken.
Die richtigen Swiss-Lotto-Zahlen lauteten 1, 3, 4, 7, 9 und 23. Die Glückszahl war die 3, beim Replay die 1, wie die Lotteriegesellschaft Loterie Romande mitteilte. Über die Gewinner wurde nichts bekannt.
Das Schweizer Zahlenlotto existiert seit 1970. Das Glücksspiel brachte in einem halben Jahrhundert bisher über 1000 Millionärinnen und Millionäre hervor. Der bislang höchste Einzelgewinn wurde mit fast 49 Millionen Franken im Jahr 2014 erzielt. Im vergangenen Jahr erspielte jemand Ende März 43 Millionen Franken.
US-Präsident Joe Biden hat angesichts der Turbulenzen im Bankensektor ein härteres Vorgehen gegen Führungskräfte von kriselnden Finanzkonzernen gefordert.

«Niemand steht über dem Gesetz – die Haftung zu verstärken, ist ein wichtiges Abschreckungsmittel, um schlechtes Management in der Zukunft zu vermeiden», sagte Biden am Freitag. Der US-Präsident appellierte an den Kongress, einer Verschärfung der Gesetze zuzustimmen.
«Wenn Banken aufgrund von Missmanagement versagen, sollte es einfacher für Aufsichtsbehörden sein, Gehälter von Führungskräften zurückzuholen, zivilrechtliche Strafen zu verhängen und Geschäftsführer von zukünftigen Tätigkeiten in der Bankenbranche auszuschliessen.»
Die ehemalige Mutter der kollabierten Silicon Valley Bank, SVB Financial Group, hat Konkurs beantragt. Der Konzern gab am Freitag bekannt, bei einem Gericht in New York Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts eingereicht zu haben.
Die Silicon Valley Bank war am vergangenen Freitag im Zuge enormer Mittelabzüge aufgrund von Liquiditätssorgen von US-Behörden geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.
Der grösste Zusammenbruch eines US-Geldhauses seit der Finanzkrise 2008 versetzte die Finanzwelt in grosse Unruhe. Am Sonntag sprach die US-Regierung eine weitreichende Einlagengarantie aus. Anders als der Mutterkonzern SVB Financial Group hatte die Silicon Valley Bank als Geschäftsbank und Teil des Federal Reserve Systems kein Anrecht auf ein Insolvenzverfahren. Ihre Vermögenswerte wurden per regulatorischer Anordnung an die US-Einlagensicherung FDIC übertragen.
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Redaktion Wirtschaft
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