Ratingagenturen an der kurzen Leine
Seit heute ist es fix: Sechs Ratingagenturen stehen erstmals unter europäischer Aufsicht. Die Vernichtung ganzer Finanzsysteme durch mehrheitlich privat gehaltene Bewertungsfirmen soll damit aufhören.

Die Namen der Ratingagenturen sind Programm: launisch (Moody's), arm (Standard & Poor's) oder übel riechend wie ein Stinktier – Fitch ist der englische Ausdruck für Iltishaar. Doch mit der Schwarzmalerei und dem inflationären Herabstufen von Staaten bis zum Pleitestatus soll seit heute Schluss sein: Wie Redaktion Tamedia erfuhr, nimmt die ESMA (European Securities and Market Authorities) am 1. Juli erstmals offiziell ihre Aufsichtsfunktion wahr - und damit eine Woche früher als geplant. Sechs Ratingagenturen haben sich bereits der behördlichen Aufsicht unterstellt, 18 weitere warten noch auf die Genehmigung.