Rabatz an der Post-Spitze: Ruoff entlässt Salamin
Abgang bei der Post: Patrick Salamin, Mitglied der Konzernleitung, verlässt das Unternehmen Knall auf Fall. Vermutlich kam es zum Krach mit Chefin Susanne Ruoff.

Patrick Salamin muss sein Büro am Postsitz in Bern räumen. Der Leiter des Bereichs Poststellen und Verkauf verlässt das Unternehmen per sofort: Nur noch bis am Samstag ist er Mitglied der Konzernleitung, wie der bundesnahe Betrieb am Donnerstag mitteilte.
Als Grund für die abrupte Trennung nennt die Post «unterschiedliche Auffassungen bezüglich Führung und Zusammenarbeit» zwischen Salamin und der Unternehmensleitung. Was das genau bedeutet, lässt Sprecher Bernhard Bürki auf Anfrage offen. Und er sagt, die Kündigung sei «in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt». Nach Informationen dieser Zeitung wurde Salamin indes entlassen.
Und für Syndicom-Gewerkschafter Fritz Gurtner ist klar: Die Zusammenarbeit zwischen Salamin und Konzernchefin Susanne Ruoff sei offenbar «gestört gewesen». Auf Anfrage erläutert Gurtner, Salamin sei einer, «der auch mal aus der Reihe tanzt». Offenbar gelte bei der Post das Motto: «Wer sich bewegt, wird geköpft.»
Druck auf Chefin Ruoff steigt
Mit dem Abgang von Salamin steigt der Druck auf Chefin Ruoff. Sie soll die Mitglieder der Konzernleitung an der langen Leine führen. Die Rede ist intern auch von einem Mangel an Führungskraft. Das berichten Beobachter. Gemäss Informationen aus Headhunterkreisen sollen sich Mitglieder der Postkonzernleitung bereits nach neuen Stellen umsehen. Salamins Kündigung kam offenbar selbst für seine engsten Mitarbeiter überraschend. Sie sollen bis gestern Morgen nichts davon gewusst haben, wie Beobachter berichten.
Salamins Leistungsausweis zumindest scheint nicht das Problem gewesen zu sein. In der Mitteilung der Post heisst es, Salamin habe in seinem Bereich «gute Leistungen» erbracht. Unter anderem habe er das Poststellennetz neu ausgerichtet.
Der gebürtige Walliser kam 2003 zur Post. 2007 stieg er in die Konzernleitung auf. Er wird durch seinen Stellvertreter Franz Huber ersetzt. Die Post sucht «umgehend» einen Nachfolger. Gemäss Kaderlohnverordnung des Bundes beträgt Salamins Kündigungsfrist ein halbes bis ein ganzes Jahr. Er erhält nach seinem Abgang total noch 250'000 bis 500'000 Franken.
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