Nestlé steigert Gewinn und Umsatz deutlich
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé baut seine Weltmarktführung immer weiter aus. Im ersten Halbjahr 2010 wuchs der Umsatz um 5,9 Prozent auf rekordhohe 55,3 Milliarden Franken.

Trotz Kostendruck bei Rohstoffen und höheren Verpackungskosten verbesserte Nestlé den Gewinn um 7,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Franken. Unter anderem durch Preiserhöhungen stieg die operative Marge (Ebit-Marge) von 14,3 auf 15,1 Prozent. Analysten zeigten sich davon positiv überrascht.
Das Wachstum habe sich gegenüber der Vorjahresperiode beschleunigt, namentlich in Europa sowie in Asien, Ozeanien und Afrika, teilte Nestlé am Mittwoch mit. Verglichen mit dem ersten Quartal 2010 sanken die Wachstumsraten jedoch leicht.
Zulegen konnte Nestlé sowohl mit preiswerten Angeboten als auch mit seinen Premium-Produkten. Die Effekte von Wechselkursen (-1,5 Prozent) und Firmenkäufen (+1,3 Prozent) auf den Umsatz glichen sich praktisch aus. Aus eigener Kraft wuchs Nestlé um 6,1 Prozent. Das interne Realwachstum, das Preiserhöhungen ausklammert, lag bei 4,6 Prozent.
Im Kerngeschäft mit Nahrungsmitteln und Getränken gelang Nestlé insbesondere in Asien, Ozeanien und Afrika (+10,4 Prozent) eine Umsatzsteigerung. Aber auch in Europa (+3,6 Prozent) und Amerika (+5,3 Prozent) wuchs der Absatz. Dazu trugen wohl auch die um über 14 Prozent erhöhten Marketingaufwendungen bei.
Wassergeschäft wächst wieder
Wieder gewachsen ist auch das Wassergeschäft (Nestlé Waters). Nachdem Konsumenten insbesondere in Nordamerika und Europa während der Wirtschaftskrise vermehrt auf «Hahnenwasser» ausgewichen waren, griffen sie nun wieder zurück auf die Nestlé-Marken wie Vittel, Contrex, Perrier oder S. Pellegrino. Der Spartenumsatz erhöhte sich organisch um 2,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Franken.
Wachstumsrenner bleibt Nespresso mit einer Umsatzzunahme von über 25 Prozent, obwohl nach Ablauf des Patentschutzes etwa in Frankreich billigere Imitationsprodukte auf den Markt kamen. Nestlé versucht weiterhin gerichtlich gegen die Konkurrenz vorzugehen.
Ungeachtet dessen sei der Nespresso-Umsatz auch in den schon länger belieferten Märkten Schweiz und Frankreich erneut zweistellig gestiegen. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern für die Sparte weltweit mit gegen drei Milliarden Franken Umsatz. 2010 will Nestlé etwa dreissig neue Nespresso-Boutiquen eröffnen, unter anderem in Shanghai, New York, Miami und Kapstadt.
Zuversichtlicher als die Konkurrenz
Im Vergleich zu Konkurrenten wie der französischen Danone oder der britisch-niederländischen Unilever zeigt sich Nestlé trotz Unsicherheit über die weitere Wirtschaftserholung optimistisch.
Der Konzern stellt für 2010 im Kerngeschäft mit Nahrungsmitteln und Getränken ein organisches Wachstum von rund fünf Prozent in Aussicht. Die Ebit-Marge soll sich - bei konstanten Wechselkursen - verbessern.
Bisher wollte Nestlé mindestens das Vorjahreswachstum von 3,9 Prozent übertreffen. Im laufenden Quartal soll der angekündigte Verkauf des verbliebenen Anteils am Augenheilmittel-Anbieter Alcon für rund 28 Milliarden Dollar an Novartis abgeschlossen werden.
Die Aktie des Waadtländer Konzerns schloss 0,2 Prozent tiefer auf 51.40 Franken. Der Halbjahresumsatz lag leicht unter den Markterwartungen, zudem hatten einige Händler auf eine positive Überraschung gehofft.
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