In der Goldmine glänzt nichts mehr
Der Enkel von Nelson Mandela und der Neffe des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma machen aus einer abgetakelten Mine bei Johannesburg gutes Geld – und lassen die Arbeiter dabei fast verhungern.

«Und jetztne Handgranate rein», sagt Freddy. Der blonde Wachmann in Uniformhose und mit deutschem Akzent beugt sich über einen Schacht, dessen Stahldeckel mit einer Flex aufgebrochen wurde: «Da drunten sind Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von denen.» Freddy meint damit die Zama-Zamas, mit denen sich seine Sicherheitsfirma Kämpfe liefert: illegale Minenarbeiter, die heimlich in die Schächte steigen, um in oft wochenlanger Arbeit unter Tage mit Hämmern und Meisseln goldhaltige Gesteinsbrocken aus dem Fels zu brechen. Vor wenigen Wochen stiegen Freddy und seine Männer in einen der Schächte hinunter, um die Eindringlinge zu stellen: Mindestens vier - wurden dabei erschossen, manche wollen sogar von zwölf getöteten Golddieben wissen. «Hier herrscht Krieg», sagt Freddy trocken.