Heikle Geschäfte der CS mit Kindern von Chinas Premier
Als die Schweizer Bank in China in das lukrative Private Banking einstieg, unterhielt sie Geschäftsbeziehungen mit der Tochter und dem Sohn von Ex-Premier Wen Jiabao. Heute ermitteln US-Behörden gegen sieben Grossbanken – darunter auch die UBS.
Im Jahr 2007 bereitete die eigene Familie dem chinesischen Premierminister Wen Jiabao Kopfschmerzen. Dies zumindest meldeten US-Diplomaten aus China nach Washington. In ihrer Depesche 622 aus Shanghai steht, die Frau und die beiden Kinder des Premierministers stünden im Ruf, für einen angemessenen Preis «die Dinge zu bewegen». Die Angehörigen würden sich für ihre Dienste zwar nicht unbedingt bestechen lassen, seien aber empfänglich für «exorbitante Beraterhonorare». In der ganzen Angelegenheit spielten – wie hier zum ersten Mal nachgezeichnet werden kann – auch Schweizer Grossbanken eine Rolle. Sie haben Nachkommen der höchsten Würdenträger der Kommunistischen Partei Chinas geholfen, Briefkastenfirmen in der Karibik aufzubauen. Nicht anders als Reiche aus dem Westen, haben die Kinder und Kindeskinder der chinesischen Regierungsspitze Millionen von Dollar über Hunderte von Offshore-Gesellschaften auf den Britischen Jungferninseln, in Hongkong oder Samoa verteilt, um Steuern zu sparen oder gar illegale Geschäfte zu verbergen.