Galenica verbindet sich mit Admeira
Galenica wächst auch nach der Abspaltung der Pharmafirma Vifor stark. Das Geschäft mit der Gesundheit wird zunehmend digital. So soll der Chef der Werbevermarkterin Admeira Verwaltungsrat bei Galenica werden.

Der Apothekenbetreiber und Gesundheitsdienstleister Galenica hat im April mit der Abspaltung der Pharmafirma Vifor ein aufstrebendes Geschäft verloren. Dennoch steigerte der Berner Konzern den Umsatz im ersten Semester 2017 um 7 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Franken. In diesem Vergleich zu 2016 sind die Zahlen von Vifor in beiden Jahren ausgeklammert.
Zum Wachstum beigetragen haben laut Galenica-Chef Jean-Claude Clémençon die Übernahme der Ärztegrossistin Pharmapool, der Ausbau des Apothekennetzes sowie übernommene oder einlizenzierte Marken wie Merfen oder Schüssler Salze.
Gewinnsprung
Der Betriebsgewinn kletterte gar um 18 Prozent auf 71,5 Millionen Franken. Davon stammen 7 Millionen aus den Verkäufen der Ärztepraxis-Software Triamed an die Swisscom und eines Gebäudes in Schönbühl. Den Reingewinn beziffert Galenica auf 57,9 Millionen Franken. Das sind satte 54 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei die Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Finanzierungsstruktur nicht vergleichbar sind. Auch an der Börse schlägt sich Galenica wacker.
Die neue Aktie war nach der Trennung von Vifor für 39 Franken ausgegeben worden. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 2 Milliarden Franken war es laut Clémençon der grösste Börsengang im ersten Halbjahr 2017 in Europa. Gestern stieg der Titel um 2 Prozent auf 45.50 Franken.
Die Vifor-Aktie kletterte um 2 Prozent auf 106.20 Franken. In den Vortagen war sie praktisch auf den Kurs zum Zeitpunkt der Abspaltung gesunken. Doch das Semesterergebnis der vom langjährigen Galenica-Patron Etienne Jornod geführten Zürcher Firma überzeugte die Anleger.
Heikle Bande
Jornod ist bei Galenica ausgeschieden. Die Berner holen 2018 Bertrand Jungo in den Verwaltungsrat. Erst am Montag ist bekannt geworden, dass der langjährige Chef der Warenhaus-gruppe Manor die Leitung der Werbevermarktungsfirma Admeira übernimmt. Hier bündeln die Medienkonzerne SRG und Ringier sowie der Telecomriese Swisscom ihre Daten- und Vermarktungskompetenz.
Galenica verfügt über lukrative Gesundheitsdaten. Doch einem Austausch steht der Datenschutz im Weg. So begründet der Konzern Jungos Anwerbung mit dessen Erfahrung im Verkauf via mehrere Kanäle und im internationalen Einkauf. Er werde den Verwaltungsrat ideal ergänzen, sagt Galenica-Chef Clémençon.
Schliesslich wird das Geschäft vermehrt digital. So hat etwa die Apothekenkette Coop Vitality, die Galenica und Coop gemeinsam betreiben, einen Abholdienst gestartet. Die Kunden können im Internet Produkte bestellen und bei einer Apotheke ihrer Wahl abholen. Oder die Galenica-Spezialapotheke Mediservice testet in Zuchwil SO Videotelefonie: An einem interaktiven Bildschirm können Kunden Apotheker kontaktieren.
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