Etihad Regional streicht Angebot zusammen
Nur noch 9 statt 30 Flüge zwischen Zürich und Genf: Die Tessiner Airline hat ihren Sommerflugplan weiter reduziert.

Die als Etihad Regional fliegende Tessiner Airline Darwin bietet für den Sommerflugplan nur noch einen Bruchteil der ursprünglich vorgesehenen Flüge an. Ab und nach Zürich und Genf sollen durchschnittlich noch 9 statt über 30 Flüge pro Tag verkehren.
Etihad Regional habe ursprünglich 63 Slots pro Tag für den Sommerflugplan bei der schweizerischen Slot-Koordinationsstelle beantragt – diese Zahl sei nun auf 18 Slots «geschmolzen», sagte Erich Rindlisbacher von der Slot-Koordinationsstelle der Nachrichtenagentur SDA.
Rindlisbacher bestätigte damit Berichte des Nachrichtenportals «Aero Telegraph» und anderer Medien. Etihad Regional gab auf Anfrage keinen Kommentar zum reduzierten Sommerflugplan ab.
Ein Slot garantiere die Nutzungsrechte der Flughafeninfrastruktur, erklärte Rindlisbacher. Pro Flug müssten zwei Slots beantragt werden: einer für den Start und einer für die Landung.
Im Schnitt bietet Etihad Regional also für den kommenden Sommerflugplan noch 9 Flüge pro Tag von und zu den Flughäfen Zürich und Genf an. Ursprünglich waren im Schnitt über 30 Flüge pro Tag geplant gewesen. Der Sommerflugplan gilt von Ende März bis Ende Oktober, der Winterflugplan in den restlichen Monaten.
Für den Winterflugplan 2014/2015 habe Etihad Regional an den Flughäfen Zürich und Genf ursprünglich Slots für durchschnittlich 23 Flüge pro Tag beantragt, sagte Rindlisbacher. Die Airline habe aber im Januar die Zahl der Flüge schrittweise reduziert.
Bereits Flugstrecken gestrichen
Etihad Regional hatte Ende Januar angekündigt, im Februar vier ihrer Linienflüge einzustellen. Dies, weil die Fluggesellschaft das Geschäft umstrukturiere.
Die Gesellschaft wolle zum Anbieter von Vertragsdienstleistungen für andere Fluggesellschaften in Europa werden, hiess es. Der Geschäftsplan werde bei der Bewilligungsbehörde, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), bis Ende Januar eingereicht.
In der damaligen Mitteilung nannte Airline-Chef Maurizio Merlo das «aggressive Verhalten» der Lufthansa-Tochter Swiss und die angespannte wirtschaftliche Lage als Grund für die Umstrukturierung.
Zudem hatte bereits vergangene Woche die Zeitung «Corriere del Ticino» unter Berufung auf Unternehmenskreise von Stellenstreichungen bei Etihad Regional berichtet. Die Fluggesellschaft wollte diese Information nicht direkt bestätigen. In einer Mitteilung schrieb sie lediglich: «Die Angestellten wurden informiert, dass die Umstrukturierung auch das Personal betrifft.»
Etihad zu einem Drittel beteiligt
Die Tessiner Darwin Airline wurde 2003 auf Betreiben von Unternehmern aus dem Tessin gegründet. Im November 2013 hatte die Fluggesellschaft Etihad aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi bekannt gegeben, ein Drittel der Anteile der Tessiner Fluggesellschaft zu übernehmen.
Die Darwin Airline wurde danach in Etihad Regional umbenannt. Nach der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Etihad hatte die Swiss unter anderem die Zusammenarbeit mit Darwin auf der Strecke Zürich–Lugano gekündigt.
Darwin Airline deponierte daraufhin im vergangenen Dezember eine Klage gegen die Swiss bei der Wettbewerbskommission. Swiss habe nach der Übernahme mit missbräuchlichen Massnahmen versucht, Darwin aus dem Schweizer Markt zu verdrängen, lautete der Vorwurf.
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