Der Verwaltungsrat wird weiblicher
Der Anteil an Frauen in Schweizer SMI-Konzernen ist nach wie vor tief. Doch in den letzten Jahren stieg die Quote massiv an. Drei Firmen schwingen oben aus.

Die Frauenquote ist bei den zwanzig grössten Schweizer Konzernen in den letzten fünf Jahren von 10 auf 17 Prozent angestiegen. Dies ergab eine Auswertung des Zuger Vermögensverwalters zCapital, wie das SRF-Nachrichtenmagazin «10vor10» vorab berichtete. «50 Prozent der Neubesetzungen bei den SMI-Firmen sind Frauen, das ist eine massive Steigerung zu den Vorjahren», sagt Gregor Greber Chef des Vermögensverwalters zCapital, der mit «10vor10» die Zahlen ausgewertet hat.
Insgesamt hat zCapital die Daten von 130 Firmen ausgewertet, darunter die zwanzig SMI-kotierten Konzerne, wie Gregor Greber, CEO von zCapital der Nachrichtenagentur sda bestätigte. Mit 17 Prozent sei die Frauenquote bei den grossen Konzernen in der Schweiz nach wie vor tief, sagte er weiter.
Auf alle Firmen hochgerechnet ergebe sich ein Frauenanteil von lediglich gut 10 Prozent. Dies habe unter anderem mit der fachlichen Ausrichtung zu tun: Zum Beispiel bei sehr industrielastigen Branchen gebe es auch viel weniger Studienabgängerinnen. Die massive Steigerung bei den SMI-Firmen wird unter anderem auf den gesellschaftspolitischen Druck, aber auch auf die von der EU im letzten Herbst beschlossene Frauenquote für grössere Unternehmen zurückgeführt.
Die Wahl von Frauen in einen Verwaltungsrat sei aus Komplementaritätsüberlegungen sinnvoll, sagte Greber weiter. Allerdings bestehe die Gefahr, dass einfach die Gremien vergrössert würden, um Frauen in den Verwaltungsrat zu wählen. Unabhängig vom Geschlecht sollten für eine Wahl die gleichen Kriterien wie Qualität und Unabhängigkeit gelten.
Swatch, Syngenta und Nestlé schwingen oben aus
Einige Schweizer Firmen erreichen dank ihrer Einstellungsoffensive in diesem Jahr schon hohe Frauenanteile. Zum Beispiel Swatch mit 34 Prozent Frauenanteil im Verwaltungsrat, der Saatguthersteller Syngenta mit 30 Prozent und der Nahrungsmittelkonzern Nestlé mit 29 Prozent. Für die Auswertung hat die Firma die Ergebnisse der bisherigen sowie die Traktandenlisten bevorstehender Generalversammlungen beigezogen. Dabei ging zCapital davon aus, dass die zur Wahl vorgeschlagenen Verwaltungsrätinnen auch tatsächlich gewählt werden.
Die zCapital ist laut Greber eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Zug. Sie beschäftigt acht Mitarbeitende und verwaltet Vermögen von knapp 490 Millionen Franken.
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