BLS: Autoverlad und Schifffahrt bleiben Sorgenkinder
Die BLS konnte im vergangenen Jahr ihren Gewinn um 3 Millionen Franken auf 6,3 Millionen Franken steigern. Zudem transportierte das Bahnunternehmen um 1,5 Prozent mehr Passagiere. Sorgenkinder bleiben der Autoverlad und die Schifffahrt.

Die BLS hat 2014 einen Konzerngewinn von 6,3 Millionen Franken eingefahren - 3 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz transportierte täglich 150'000 Passagiere - 1,5 Prozent mehr als 2013.
Zum guten Ergebnis beigetragen hat auch das Kostensenkungsprogramm «Gipfelsturm», mit dem 2014 erneut 20 Millionen Franken eingespart wurden. «Die BLS wird auch in Zukunft mit jedem Franken haushälterisch umgehen müssen», sagte Verwaltungsratspräsident Rudolf Stämpfli am Mittwoch an der Bilanzmedienkonferenz in Bern.
Das Ziel, die Kosten dauerhaft um 50 Millionen Franken zu senken, werde 2015 voraussichtlich erreicht. Trotz des erfreulichen Gewinns, der sich gegenüber 2013 verdoppelte, müssten die Sparanstrengungen weitergehen. Die BLS müsse Investitionen aus eigener Kraft bewältigen können.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 12,4 Prozent zurück auf 18,8 Millionen Franken. Auf das Ergebnis drückten höhere Abschreibungen beim Rollmaterial, darunter die Inbetriebnahme aller 28 neuen Doppelstockzüge MUTZ - dem laut BLS ersten «grossen Meilenstein» in der Erneuerung der BLS-Zugflotte.
Letztes Jahr fuhren täglich mehr als 150'000 Passagiere mit der BLS. Die Zahl der Reisenden stieg um 1,5 Prozent auf 54,9 Millionen. Ab dem Fahrplanwechsel vom Dezember bietet das Bahnunternehmen neu eine stündliche Direktverbindung von Bern bis nach La Chaux-de-Fonds NE. Dadurch werden rund 1 Million zusätzliche Fahrgäste erwartet.
Sorgenkinder Autoverlad und Schifffahrt
Sorgenkinder bleiben der Autoverlad am Lötschberg/Simplon sowie die Schifffahrt auf Thuner- und Brienzersee. Beide Geschäftsfelder erhalten keine Subventionen, wie BLS-CEO Bernard Guillelmon betonte. Beim Autoverlad stiegen zwar die Frequenzen an, doch verbuchte man für 2014 einen Verlust von 0,5 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte das Defizit noch 2,2 Millionen Franken betragen.
Erneut rote Zahlen schrieb die Schifffahrt auf den Oberländer Seen. Der Verlust betrug 5,5 Millionen Franken. Zwar reisten 0,5 Prozent mehr Passagiere auf den Schiffen. Das häufige Regenwetter in den Sommermonaten dämpfte allerdings den Ausflugsverkehr. Auch drückten Abschreibungen von 4,4 Millionen Franken auf das Ergebnis.
Bei der Schifffahrt sucht die BLS nach einem neuen Geschäftsmodell, ansonsten sei die Schifffahrt längerfristig wirtschaftlich nicht mehr tragfähig, warnte Guillelmon. Die BLS suche deshalb den Dialog mit den Gemeinden der Region.
20 Alternativen zu Riedbach geprüft
Angesichts der Widerstände gegen den geplanten Bau einer Werkstätte in Riedbach im Westen der Stadt Bern zeigte sich die BLS-Spitze am Mittwoch offen für andere, «zweitbeste Lösungen». Bis Ende April will das Unternehmen publik machen, welche 20 Standorte sonst noch ins Auge gefasst wurden.
Zunächst wolle man aber mit den betroffenen Gemeinden sprechen, sagte Verwaltungsratspräsident Stämpfli. Entschieden sei noch nichts, und man stehe erst am Anfang einer längeren Planungsphase. «Wir nehmen die Ängste und Sorgen ernst.» Riedbach sei zunächst ein «Landkartenentscheid» und aus technischer Sicht die favorisierte Lösung.
«Wir werden aber nicht stur an etwas festhalten, dass nicht realisierbar ist», betonte Stämpfli. Es sei aber nicht ganz einfach, in einem Perimeter von 10 bis 15 Kilometern rund um Bern ein freies Areal von 20 Hektaren zu finden. «Es gibt nirgends ein Stück Land, das unproblematisch ist.»
Der heutige Standort Bern-Aebimatt kann ab 2019/2020 wegen des Umbaus des Bahnhofs Bern nicht mehr genutzt werden. Heute verfügt die BLS über insgesamt vier Werkstätten, nebst Bern in Spiez, Bönigen und Oberburg. Künftig will die BLS die Wartung der Züge auf die beiden Standorte Bern und Spiez konzentrieren.
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