Bergbauriese BHP scheitert am kanadischen Widerstand
Seit Monaten wehren sich die Kanadier dagegen, dass der australische Konzern BHP die kanadische Düngemittelfirma Potash kauft. Jetzt gibt der BHP-Chef auf – nicht zum ersten Mal.

Der australische Bergbauriese BHP Billiton ist erneut mit einer milliardenschweren Übernahme gescheitert. Vorstandschef Marius Kloppers blies den geplanten Kauf des kanadischen Kunstdünger-Produzenten Potash ab, wie BHP am Montag mitteilte.
Zur Begründung führte er den Widerstand der kanadischen Regierung an: Industrieminister Tony Clement hatte Anfang November geurteilt, die Übernahme von Potash durch BHP sei «wahrscheinlich» nicht im Interesse des Landes. BHP-Chef Kloppers musste bereits im November 2008 die Übernahme des Konkurrenten Rio Tinto absagen.
Angebot zu niedrig
BHP Billiton bot Mitte August 39 Milliarden Dollar für Potash, stiess mit dem Angebot aber von Anfang an auf harten Widerstand. Potash bewertete den Kaufpreis als zu niedrig – das Kunstdünger-Geschäft gilt angesichts einer steigenden Weltbevölkerung und tendenziell schrumpfender Anbauflächen als Zukunftsbranche.
Die kanadische Provinz Saskatchewan, wo Potash seine Zentrale hat, sprang dem Unternehmen zur Seite und argumentierte, das Land dürfe seine «strategischen Reichtümer» nicht ins Ausland verkaufen. Auch mit diesem Argument wies Industrieminister Clement das Angebot von BHP zurück, gab dem Konzern allerdings noch 30 Tage zum Nachbessern.
Geld zurück an Investoren
BHP jedoch gestand nun seine Niederlage ein. Zwar glaube der Konzern immer noch, die Übernahme von Potash wäre für Kanada und Saskatchewan von Vorteil, das Angebot «einmalig» gewesen. BHP werde nun 4,2 Milliarden Dollar an «überschüssigem Kapital» an die Investoren zurückzahlen, kündigte das Unternehmen an.
Vorstandschef Kloppers soll bereits das nächste Übernahmeziel vor Augen haben: Gerüchten zufolge will er den zweitgrössten australischen Öl- und Gaskonzern Woodside Petroleum kaufen.
ilo/oel
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