BEKB erzielt aus Goldverkauf 31 Millionen Franken Gewinn
Die Berner Kantonalbank (BEKB) weist 2013 trotz eines Rückgangs des Ertrags aus dem Zinsengeschäft mit 130,1 Millionen Franken einen 1,6 Prozent höheren Reingewinn als im Jahr davor aus.

Trotz des Rückgangs des Ertrages im Zinsengeschäft und einer Zuweisung an die Pensionskasse fiel der Reingewinn der Berner Kantonalbank im Jahr 2013 mit 130,1 Millionen Franken 1,6 Prozent höher aus als im Vorjahr.
Im Zinsengeschäft, dem Hauptertragspfeiler der BEKB, ist der Ertrag um 5,4 Prozent auf 329,7 Millionen Franken gesunken. Selbst eine Ausweitung des Kreditvolumens – der Bestand an Hypothekarausleihungen stieg um 3,6 Prozent – konnte die tiefere Zinsmarge nicht ausgleichen. Zudem hat sich die BEKB gegen die Folgen möglicherweise steigender Zinsen abgesichert, was das Zinsenergebnis zusätzlich mit 40 Millionen Franken belastete.
Tiefer ausgefallen ist auch der Zinserfolg aus den Finanzanlagen, da die BEKB viel Liquidität mangels Alternativen zinslos bei der Schweizerischen Nationalbank parkieren muss. Die 2013 um 1,6 Prozent gestiegenen Kundengelder bereiten der BEKB deshalb nicht nur Freude.
Lukrativer Goldverkauf
Nicht wettmachen konnten den Rückgang im Zinsengeschäft auch die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, die um 6,6 Prozent auf 83,8 Millionen Fr. anstiegen. Der Ertrag aus dem Handelsgeschäft fiel mit 21,2 Millionen Fr. etwas tiefer aus als im Vorjahr.
Erstmals Wirkung zeigten die diversen Massnahmen zur Senkung der Geschäftskosten. So sank der Geschäftsaufwand der BEKB – die ausserordentliche Zuweisung an die Pensionskasse in Höhe von 15 Millionen Fr. ausgeschlossen - um 1,3 Prozent auf 262,8 Millionen Franken.
Da die ordentlichen Erträge insgesamt stärker zurückgingen als die Kosten, war es der Verkauf des als Finanzanlage gehaltene Goldbestandes, der der BEKB einen ausserordentlichen Ertrag von 31,6 Millionen Fr. bescherte und so den Gewinn sicherte. Zusätzlich Geld in die Kasse spülte auch die Veräusserung der Beteiligung am Zahlungsverarbeitungsunternehmen Entris.
Chef zeigt sich zufrieden
Vor diesen Verkäufen und ohne die Sonderausgaben für die Pensionskassen schrumpfte der Bruttogewinn um 3,3 Prozent auf 206,1 Millionen Franken. Inklusive der ausserordentlichen Einnahmen und den Sonderkosten wurde beim Bruttogewinn ein Plus von 3,6 Prozent verzeichnet.
BEKB-Chef Hanspeter Rüfenacht zeigte sich am Donnerstag vor den Medien dennoch «sehr zufrieden» mit dem Ergebnis. Besonders freue ihn, dass der Gewinnanstieg der letzten Jahre auch 2013 seine Fortsetzung fand. In Folge dessen plant die BEKB auch die Dividende pro Aktie um 20 Rappen auf 5.50 Franken zu erhöhen.
Teure Eigentumswohnungen
Während der Präsentation wies Rüfenacht auch darauf hin, dass die BEKB weiterhin grossen Wert darauf lege, trotz des Wachstums der Hypothekarausleihungen die generell gute Qualität des Kreditportefeuilles zu halten. Man achte darauf, dass die Tragbarkeit für die Kunden auch bei einem deutlich höheren Zinsniveau gewährleistet sei.
Für neue Hypothekarfinanzierungen würden im langfristigen Interesse der Kunden – Pensionskassengelder nicht mitgerechnet -–mindestens 20 Prozent Eigenmittel verlangt.
Während das Volumen der ausgegebenen Hypothekarkredite um 3,6 Prozent stieg, sank die Höhe der ausstehenden Privat- und Geschäftskredite. Insgesamt erhöhte sich das Volumen der Ausleihen um 1,8 Prozent auf insgesamt 20,6 Milliarden Franken. Fast 90 Prozent der Kredite der BEKB sind Hypothekarkredite.
Mit Blick auf den Immobilienmarkt im Kanton Bern gab sich Rüfenacht ziemlich gelassen. Von einer Immobilienblase könne man nicht sprechen, die Preise seien aber mittlerweile auf einem «anständigen Niveau», sagte er. Überhitzungstendenzen stellte der BEKB-Chef höchstens bei Eigentumswohnungen in und nahe Bern, in Thun und am rechten Thunerseeufer fest.
Rückstellungen für US-Steuerprogramm
Nicht genau beziffert hat die BEKB am Donnerstag die Höhe der Rückstellung, die sie für eine allfällige Busse aus dem Programm der US-Behörden zur Beilegung des Steuerstreits gebildet hat. Rüfenacht liess einzig durchblicken, dass es sich dabei um einen zweistelligen Millionenbetrag handle.
Die BEKB hat sich – obwohl für sie ausländische Kundschaft nie eine spezifische Zielgruppe ihrer Aktivitäten war – der Kategorie 2 der Steuerprogramms angeschlossen. Diese ist für Banken vorgesehen, welche die US-amerikanischen Bürgern bei der Steuerhinterziehung unterstützt haben.
Derzeit würden einige hundert Kundenbeziehungen mit Verbindungen zu den USA überprüft. Rüfenacht hofft, gegen Mitte Jahr besser Bescheid zu wissen, ob die US-amerikanischen Kunden der BEKB ihrer Steuerpflicht nachgekommen sind oder nicht. «Da steht uns eine Riesenarbeit bevor», sagte Rüfenacht und wies darauf hin, dass diese Abklärungen sein Institut auch einiges kosten würden.
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