Ascom erzielte weniger Gewinn - Stellenabbau
Beim Telekomtechnologie-Unternehmen Ascom folgt eine weitere Restrukturierung, nachdem der Jahresgewinn um 29 Prozent auf 23,1 Millionen Franken gesunken ist. Im Geschäft mit dem Testen und Optimieren von Mobilfunknetzen werden Stellen gestrichen.

Gegen Ende 2011 hätten sich die Telekomfirmen mit Investitionen zurückgehalten und den Ausbau des mobilen Breitbandnetzes auf den neuen 4G-Standard verzögert, sagte Ascom-Chef Fritz Mumenthaler am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz in Zürich.
Während der Umsatz mit drahtloser Kommunikation (Wireless Solutions) etwa für die Patientenüberwachung nur wegen der Frankenstärke um 2,2 Prozent sank, büsste das Netzwerkgeschäft (Network Testing) 17,6 Prozent ein.
Der Umsatz der beiden Divisionen zusammen sank trotz zweier Übernahmen um 7,5 Prozent auf 437,5 Millionen Franken. In Lokalwährungen resultierte hingegen ein Wachstum von 1,1 Prozent.
Ascom hat im Netztest-Geschäft Sparmassnahmen eingeleitet. Es würden an allen Standorten Stellen gestrichen und es werde zu Entlassungen kommen, sagte Mumenthaler, ohne Zahlen zu nennen. Ende 2011 zählte die Division, deren Sitz sich in Reston in den USA befindet, 571 Vollzeitstellen.
Verkauf der 3. Division fast abgeschlossen
Konzernweit waren es noch 1801 Vollzeitstellen, nachdem Ascom letzten Sommer den Ausstieg aus dem Geschäft mit Kommunikationsprodukten für Infrastrukturbetreiber, Polizei, Feuerwehr und das Militär angekündigt hat. Von dieser Division (Security Communication) wurden inzwischen vier von fünf Bereichen verkauft.
Mit der Rüstungskommunikation ging der grösste Teil an die bundeseigene RUAG. Alle Mitarbeitenden werden übernommen. Er gehe davon aus, dass dies auch für die 40 Beschäftigten des letzten Teils der Division (Civil Security) gelten werde, sagte Mumenthaler. Der Verkauf solle im zweiten Quartal 2012 erfolgen.
Nur wenige Beschäftigte in Bern
Danach wird Ascom am Stammsitz in Bern fast keine Stellen mehr haben. Derzeit sind es noch rund 80 Mitarbeitende inklusive der Pensionskasse und der Holding des Konzerns. In der Schweiz sind es noch 200 Mitarbeitende.
Anfang der 1990er-Jahre hatte der Konzern, der aus der Fusion der Fernmeldekonzerne Hasler, Autophon und Zellweger Telecommunications entstanden war, 18'000 Angestellte beschäftigt, davon 11'000 in der Schweiz. Der Umsatz lag bei 3 Milliarden.
Mit Telekom-Spezialprodukten stellte sich nach jahrelangem Ab- und Umbau ein gewisser Erfolg ein. Für 2010 konnte erstmals nach fünf Jahren wieder eine Dividende gezahlt werden.
Für 2011 werden trotz des Gewinnrückgangs unverändert 25 Rappen pro Aktie entrichtet. Insgesamt gehen 8,6 Millionen Fr. an die Aktionäre. Zum Vergleich: Die Vergütung für die Konzernleitung sinkt angesichts des schlechteren Geschäftsergebnisses von 4,6 auf 4,2 Millionen, davon gehen gut 1,3 Millionen an Mumenthaler.
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