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Temperaturen bis 39 Grad – Bund warnt vor Hitzewelle
Die Hitze kommt zu Wochenbeginn – und sie bleibt. In weiten Teilen der Schweiz gilt Gefahrenstufe 3.
Egal ob Bau oder Büro: Es ist heiss, und die Angestellten leiden vielerorts. Aber welche Rechte haben sie? Eine Übersicht.
Genügend zu Trinken ist auf Baustellen ein Muss bei den hohen Temperaturen – dafür sorgen sollte auch der Arbeitgeber. Bild: Marc Dahinden
Die Gewerkschaft Unia fordert, dass bei Hitze auf Baustellen nicht mehr gearbeitet werden muss. Weit weniger betroffen sind Angestellte in Büros. Trotzdem gibt es auch da einen rechtlichen Schutz für Arbeitnehmer. Auch gewisse Verhaltensweisen helfen, um die heissen Tage unbeschadet zu überstehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Arbeitnehmerschutz während der Gluthitze.
Kriege ich hitzefrei?
Die wichtigste Frage zuerst, und sie ist einfach zu beantworten: nein. Es gibt in der Schweiz kein Gesetz, das es Arbeitnehmern bei hohen Temperaturen erlaubt, der Arbeit fernzubleiben. Wohl oder übel müssen Sie zur Arbeit erscheinen. Der Arbeitgeber muss aber auf die Gesundheit seiner Arbeitgeber achten.
Aber ich arbeite auf dem Bau. Gibts zumindest da hitzefrei?
Auch wenn die Unia es fordert: Selbst bei anstrengenden körperlichen Tätigkeiten im Freien gibt es keinen Anspruch auf freie Tage. Arbeitgeber tun aber gut daran, die Belastung zu minimieren oder teilweise gar ganz auszusetzen. Denn der Arbeitgeber ist für das Wohlbefinden seiner Angestellten verantwortlich. Bei extremen Temperaturen ist das nicht mehr gegeben. Klettern die Temperaturen auf über 35 Grad, sieht die Suva jede halbe Stunde eine Pause vor. Zudem sollten Sonnencreme und genügend Wasser und ein schattiges Plätzchen für die Pause vorhanden sein.
Ich arbeite im Büro. Was muss der Arbeitgeber tun, um mir die Arbeit zu erleichtern?
In den Verordnungen zum Arbeitsgesetz ist geregelt, was Arbeitgeber tun müssen bei hohen Innentemperaturen. Dort heisst es, dass die Raumtemperatur in Verbindung mit Durchzug und relativer Luftfeuchtigkeit so zu gestalten ist, dass «ein der Gesundheit nicht abträgliches und der Art der Arbeit angemessenes Raumklima gewährleistet ist». Was das genau heisst, ist schwierig zu definieren. Dies auch, weil die Arbeitskollegin vielleicht ein anderes Raumklima präferiert als der Arbeitskollege.
Wie warm darf es am Arbeitsplatz sein?
Bei einer normalen Aussentemperatur geht man davon aus, dass bei sitzender vor allem geistiger Arbeit, also Bürotätigkeiten, eine Temperatur von 21 bis 23 Grad optimal ist. Bei schwerer körperlicher Arbeit liegt diese Temperatur im Innern bei 12 bis 17 Grad. Aber wie gesagt: Einen gesetzlichen Höchstwert gibt es nicht. Fest steht aber: Bei Innentemperaturen um
In meinem Büro ist es sehr warm. Was kann ich tun?
Ab einer Temperatur von
Am Morgen ist es noch kühl. Soll ich meine Arbeitszeit anpassen?
Wenn immer möglich, ist das Verschieben der Arbeitszeit auf kühlere Stunden sinnvoll. Eventuell passt auch der Arbeitgeber die Arbeitszeiten von sich aus an oder ermöglicht Homeoffice.
Ich bin schwanger oder eine stillende Mutter. Was kann ich tun, um mich und mein Kind zu schützen?
Für werdende oder stillende Mütter gibt es konkrete Regelungen. In der Mutterschutzverordnung heisst es, dass Temperaturen über
Ich muss bei der Arbeit eine Krawatte tragen. Was kann ich tun?
Am besten sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, ob dies auch bei solchen Temperaturen noch angebracht ist. Auch andere Kleidervorschriften können gelockert werden, es sei denn, es geht um Arbeitssicherheit.
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