Schuldenkrise: Irland bestätigt Kontakte mit EU-Regierungen
Das finanziell angeschlagene Irland hat eingeräumt, in regelmässigem Kontakt mit der EU zu stehen. Am Dienstag kommt es in Brüssel zur nächsten Beratungsrunde der EU-Finanzminister.

Die Spekulationen über ein mögliches Hilfspaket der EU für das finanziell angeschlagene Irland halten an. Man stehe in regelmässigem Kontakten mit anderen EU-Regierungen über die Strategie, wie Irland die Schuldenkrise angehen soll. Dies bestätigte die irische Regierung. Gleichzeitig dementierte sie Berichte, wonach sie bereits darüber verhandle, wie sie unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen könnte.
Das Finanzministerium in Dublin sprach am Montag von «Kontakten auf offizieller Ebene». Aber Mitarbeiter von Finanzminister Brian Lenihan unterstrichen, dass Irland keine Hilfe benötige, weil das Land bis Mitte 2011 über genügend Geld verfüge.
Ministeriumsmitarbeiter wollten irische Medienberichte nicht kommentieren, wonach die Regierung diskutiere, ob EU-Hilfe benutzt werden könne, um die Probleme bestimmter irischer Banken zu lindern, statt die des Staates zu lösen. Lenihan will am Dienstag in Brüssel die anderen EU-Finanzminister treffen.
EU steht bereit
Eine EU-Quelle sagte dem öffentlichen irischen Fernsehsender RTE: «Alle wichtigen Spieler sind beteiligt, die EU-Kommission, die Iren, die Deutschen, der Internationale Währungsfonds, die Europäische Zentralbank. Alle schauen darauf, wie die Anleihemärkte reagieren.»
Justizminister Dermot Ahern sagte RTE, die Spekulationen über ein irisches Hilfeersuchen seien «Fiktion». Er sagte in der Sendung «This Week: «Nichts passiert in der Führung der Regierung in Bezug auf diese Sache.» Die Regierung werde ruhig und entschieden bleiben und sich mit den Ereignissen «von Tag zu Tag» beschäftigen.
Etatkürzungen und Steuererhöhungen
Irland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Viele Investoren bezweifeln, dass Dublin seine Schulden zurückzahlen kann. Die Regierung will das Haushaltsdefizit von 32 Prozent in diesem Jahr bis 2014 auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken. Das Geld dafür soll durch Etatkürzungen und Steuererhöhungen aufgebracht werden. Grund für das diesjährige Rekorddefizit sind die ausufernden Kosten für die Rettung irischer Banken.
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