Fitch ermuntert die Anleger
In Europa stehen die Anleger weiterhin unter Verkaufs- und Kaufstress. Nachdem schwache Wachstumszahlen aus Deutschland Ängste schürten, sorgten die Bestnoten der Ratingagentur Fitch für die USA für Erholung.

Fitch verhalf den Finanzmärkten mit ihrer Bestnote für die USA heute zu etwas mehr Vertrauen. Indem die weltgrösste Ratingagentur Standard & Poor's Anfang August die bisherige AAA-Einstufung auf AA senkte, verstärkte sie die Nervosität an den Finanzmärkten angesichts der Schuldenkrisen in den USA und Europa.
Zudem belässt Fitch den Ausblick für das Rating bei «stabil», was mittelfristig keine Herabstufung erwarten lässt. Dies beruhigte die Anleger, womit sie wieder vermehrt kauften und die Verluste reduzierten.
Auswirkungen auf die Kauflust an den Börsen hatte heute zudem, dass die US-Industrieproduktion im Juli stärker gestiegen war als erwartet. An der Schweizer Börse schloss der SMI bei 5373 Punkten 0,9 im Plus, während der breit gefasste SPI bei 4897 Punkten um 0,6 Prozent im Plus den Handelstag beendete.
Deutschland schockt Anleger
Zuvor hatte der Schweizer Aktienmarkt wie andere Börsenplätze auch im Minus gelegen, allerdings mit geringeren Verlusten als anderswo. Vor allem der Frankfurter Leitindex Dax war zeitweise von grossen Verkaufswellen erschüttert worden.
Unter dem Eindruck der Nachricht, dass das deutsche Bruttoinlandprodukt (BIP) im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Vierteljahr nur noch um 0,1 Prozent zulegen konnte, stiessen die Anleger vor allem Papiere von Unternehmen ab, deren Erfolg und Misserfolg stark von der Konjunktur abhängig ist.
Die zuletzt schwungvolle Konjunktur in Deutschland wird von der Schuldenkrise gebremst. Sparmassnahmen in anderen EU-Staaten und die schwache US-Wirtschaft dürften dem deutschen Export weiter zusetzen. «Die schwachen BIP-Zahlen zeigen, dass auch Deutschland nicht die wirtschaftliche Insel der Glückseligkeit ist», zitierte die Nachrichtenagentur dpa einen Marktstrategen.
DAX trudelt
Am späten Vormittag komplettierte das im zweiten Quartal stärker als erwartet abgeschwächte Wachstum der Eurozone das negative Bild. Die Erholung am deutschen Aktienmarkt fand ein jähes Ende.
Der Leitindex DAX, der nach einem zweiwöchigen Kurssturz zuletzt eine dreitägige Gewinnserie hingelegt hatte, sackte zwischenzeitlich um bis zu 2,87 Prozent ab. Zum Handelsschluss reduzierte der Index der deutschen Grosskonzerne unter dem Eindruck der guten Nachrichten aus den USA die Verluste aber auf -0,45 Prozent.
Franken zwischendurch stärker
Die Quasi-Stagnation Deutschlands zeigte Auswirkungen auf den Kurs des Euro zum Franken. Nachdem die Einheitswährung innert einer Woche von 1,01 auf über 1,14 Franken geklettert war, fiel sie im Lauf des Tages unter 1,12 Franken. Gegen Abend überstieg der Kurs dann wieder die Marke von 1,14 Franken.
Der Dollar kletterte auf ein Hoch bei 0,7940 Rappen. Der Kurs der US-Währung zeigte am Nachmittag den stärksten Ausschlag und legte allein am Nachmittag über einen Rappen zu.
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