Durchatmen nicht erlaubt
Das Krisenmanagement der EU-Spitze wurde 2012 heftig gescholten. Doch das vierte Krisenjahr in Folge brachte der Eurozone auch Fortschritte. Entwarnung für 2013 gibt es jedoch noch nicht.

«Es gibt Zeiten, da kann man das Wort Eurokrise nicht mehr hören.» Carsten Brzeski spricht vielen Wählern, Politikern und Journalisten aus der Seele, die wie er genug haben vom Dauerrummel um wachsende Staatsschulden, Rettungsschirme und dramatische Nachtgipfel. Wie alle Europäer blickt auch der Analyst der ING-Bank zurück auf ein turbulentes Jahr im Zeichen der Krise – das mittlerweile vierte in Folge. «Es wäre zu einfach und zynisch, alles schlecht zu reden, nur weil immer wieder übertriebene Erwartungen geschürt wurden», resümiert Brzeski. «Viele Entscheidungen wurden aus der Not geboren, auf Druck der Märkte. Aber egal wie, letztlich ist einiges passiert.»