Drei positive Signale von der Konjunkturfront
Die Schweizer Finanzchefs sind zuversichtlich, das KOF-Konjunkturbarometer gewinnt an Fahrt und auch der UBS-Konsumindikator ist deutlich gestiegen.

Der Optimismus unter Schweizer Finanzchefs ist gross. Zum ersten Mal seit 2011 erwarten sie höhere Margen in den kommenden zwölf Monaten. Die Angst vor einer Rezession ist klein, und die Unternehmen gehen davon aus, dass sie neue Mitarbeiter einstellen werden.
Für 63 Prozent von 114 Finanzchefs börsenkotierter und privater Unternehmen sind laut einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte Schweiz die Aussichten für die Wirtschaft gut. Vor einem Jahr hatte der Anteil der Optimisten bei 26 Prozent gelegen.
Eine Rezession in den nächsten zwei Jahren erwarten laut der Umfrage, die Deloitte am Ende des dritten Quartals durchführte, nur noch 5 Prozent. Die Schweiz habe sich in den vergangenen Jahren als äusserst krisenresistent und sehr robust erwiesen, schreiben die Deloitte-Analysten in der am Mittwoch vorgestellten Studie.
Optimismus auch an der Währungsfront
«Die Unternehmen geben ihre vorsichtige Geschäftshaltung zunehmend auf», schreibt Deloitte-Ökonom Michael Grampp. Sie erwarteten höhere Umsätze und und steigende Investitionen, was sich auch auf die Beschäftigung auswirke. 48 der Befragten erwarten laut der Umfrage, dass ihre Firmen mehr Mittel aufwenden werden. 39 Prozent sagten aus, für mehr Wachstum seien sie auch zu höheren Risiken bereit.
Optimismus verbreiten die Manager auch an der Währungsfront. Gut ein Drittel glaubt, dass die Nationalbank die Verteidigung der Wechselkursuntergrenze von 1,20 Franken zum Euro in etwa einem Jahr aufheben kann. In zwölf Monaten dürfte der Kurs zur Einheitswährung aus Sicht der Finanzchefs bei 1,25 liegen.
KOF : Schweizer Wirtschaft gewinnt an Fahrt
Positive Neuigkeiten auch von der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF : Der aktuelle Aufschwung in der Schweizer Wirtschaft dürfte sich fortsetzen. Laut KOF wird er sich sogar noch beschleunigen. Es sei zu erwarten, dass das Wachstum der Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten deutlich über den Vorjahreswerten liegen werde, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.
Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftsexperten der ETH aufgrund des erneut angestiegenen Konjunkturbarometers: Dieses erreichte im Oktober 1,72 Punkte und stieg damit gegenüber dem September-Wert um 0,18 Punkte. Der Indikator befindet sich bereits seit April in einem Aufwärtstrend.
Für das Wachstum sorgen dürfte ein starker Inlandskonsum sowie eine positive Entwicklung der Exporte in die EU. Auch das Baugewerbe dürfte zum Aufschwung beitragen. Eingetrübt haben sich dagegen die Aussichten für das Kreditgewerbe. Die Vorhersagen für die Industrie haben sich etwas abgeflacht.
UBS-Konsumindikator deutlich gestiegen
Und die dritte gute Neuigkeit: Schweizer Konsumenten sind ausgabefreudiger und tätigen vermehrt auch grössere Anschaffungen. Die Autokäufe erreichten den zweithöchsten September-Wert der letzten zehn Jahre. Unterstützt von der Erholung im Detailhandel und im Tourismus stieg der UBS-Konsumindikator deutlich auf 1,56 Punkte.
Dies sind 0,24 Punkte mehr als im August, womit der Index den höchsten Stand seit Juni 2012 erreichte. Der Anstieg bestätige die Annahme, dass der Privatkonsum weiterhin deutlich zulegen werde und eine wichtige Konjunkturstütze sei, teilte die Grossbank UBS mit. Er ist mit einem Anteil von rund 60 Prozent mit Abstand die wichtigste Komponente des Bruttoinlandproduktes.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach teuren Autos ist laut den UBS-Ökonomen ein positives Zeichen für die weitere Wirtschaftsentwicklung, da es dafür spreche, dass die Konsumenten optimistisch in die Zukunft blickten.
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