Das süsse Gift der Tiefstzinsen wirkt erst mit mehrjähriger Verzögerung
Die zunehmende Angst vor einer neuerlichen Rezession lässt die Renditen von Staatsanleihen auf Rekordtiefen abgleiten. Die damit verbundenen Gefahren rücken erst allmählich ins Blickfeld.
Noch zu Jahresbeginn hatten sich Bankanalysten mit ihren Vorhersagen überboten, wie stark die Renditen von Anleihen im Jahresverlauf steigen würden. Ziemlich einig war man sich damals in der Einschätzung, dass das baldige Ende der quantitativen Geldpolitik in Grossbritannien und den USA – also der direkten Liquiditätszuführung in den Markt durch die Notenbank mittels Käufen von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren – zu einem deutlichen Zinsanstieg an den Kapitalmärkten führen werde.