Börsenaufschwung während Griechen-Countdown
Die Hoffnung auf den goldenen Schnitt in Griechenland beflügelt die Börsen in Asien. Weniger optimistisch zeigt sich José Manuel Barroso, der sich mit weiteren Forderungen an die Regierung in Athen wendet.
Wachsender Optimismus über ein Gelingen des griechischen Schuldentauschs hat die Aktienmärkte in Asien beflügelt. Anleger zeigten sich zudem ermutigt von positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA, die bereits am Vorabend den Börsen in New York Auftrieb bescherte. Für zusätzliche Zuversicht sorgte ein Bericht des «Wall Street Journal», die US-Notenbank Federal Reserve erwäge ein neues Modell zum Kauf von Anleihen, um die Konjunktur anzuschieben. Die Hoffnung auf eine Belebung der US-Wirtschaft gab vor allem Finanz- und Exportwerten Auftrieb.
Die Börse in Tokio konnte mit kräftigen Gewinnen ihre dreitägige Verlustserie beenden und auch die übrigen asiatischen Börsen legten ausnahmslos zu. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging mit einem Plus von 2,0 Prozent auf 9768 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 1,6 Prozent auf 836 Punkte.
Die Zuwächse an den anderen wichtigen Handelsplätzen der Region beliefen sich meist auf ein bis zwei Prozent, die Börse in Shanghai bildete mit einem Plus von 0,7 Prozent das Schlusslicht. Anteilscheine des grössten japanischen Investmenthauses Nomura stiegen fast fünf Prozent. Aktien der Grossbank Mitsubishi UFJ Financial Group kletterten um 2,7 Prozent, die der Mizuho Financial Group um 2,3 Prozent.
Die Privatgläubiger Griechenlands müssen sich bis heute um Mitternacht entscheiden, ob sie bei dem historischen Schuldenschnitt mitmachen und dabei auf einen Grossteil ihrer Forderungen verzichten. Bislang hat erst etwa die Hälfte der Banken, Versicherungen und Hedgefonds ihre Bereitschaft zu dem Anleihetausch signalisiert.
Barroso wendet sich mit Brief an Papademos
Laut EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso müssen noch viele Hürden in der Verwaltung fallen, damit milliardenschwere EU-Fördergelder für mehr Jobs und Wachstum besser fliessen können als bisher.
Das schrieb Barroso in einem gestern verteilten Brief an den griechischen Ministerpräsidenten Lukas Papademos. Barroso schlug vor, dass die Experten-Task-Force der Kommission und die Regierung intensiv bei der Förderung des Mittelstands, der Unterstützung von Infrastrukturprojekten, der Jugendarbeitslosigkeit oder der Privatisierung von Staatsunternehmen zusammenarbeiten.
Eine engere Kooperation solle es auch im Feld der erneuerbaren Energien geben. Nach Treffen auf Beamtenebene soll es konkrete Empfehlungen an Barroso und Papademos bis zum 28. März geben.
Griechenland muss ein Paket von schwierigen Strukturreformen umsetzen, um Zugang zu Nothilfen der Eurostaaten und des Internationalen Währungsfonds von bis zu 130 Milliarden Euro zu bekommen.
Von den 20 Milliarden Euro EU-Strukturfonds für Griechenland (Zeitraum 2007 bis 2013) sind bisher nur acht Milliarden Euro abgerufen worden.
Beteiligungszusage aus Zypern
Die drei grössten Handelsbanken Zyperns wollen sich offenbar am Umtausch griechischer Anleihen beteiligen. Das teilte ein Bankenvertreter am Mittwoch in Nikosia mit. Die zyprischen Banken halten 4,7 Milliarden Euro an griechischen Staatsanleihen, wobei der grösste Anteil daran auf die Marfin Popular Bank, die Hellenic Bank und die Bank of Cyprus entfällt.
Der Umtausch sieht vor, dass Investoren etwa 75 Prozent des Gesamtwerts der Anleihen abschreiben. Ein erfolgreicher Schuldenschnitt ist Voraussetzung für die Auszahlung eines 130 Milliarden schweren Rettungspakets an Griechenland.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch