AHV-Fonds verliert Millionen wegen ungesicherter Währungen
Weil Euro, US-Dollar und britische Pfund nicht abgesichert waren, verlor der AHV-Fonds bis Ende Januar einen dreistelligen Millionenbetrag. Fragen wirft auch die Entwicklung der Rendite auf.

Der AHV-Fonds hat wegen fehlender Devisenabsicherung bis Ende Januar über 400 Millionen Schweizer Franken verloren – vor allem in US-Dollar, Euro und in britischen Pfund. Damit ging ein Fünftel des Jahresertrags 2014 verloren, wie «Eco» von SRF berichtet. Alles abzusichern, sei zu teuer, so Verwaltungsratspräsident Marco Netzer gegenüber der Sendung. Die Kosten dafür würden in Form entgangener Rendite zu Buche schlagen. «Das läuft fast auf dasselbe hinaus, wie in Franken-Obligationen zu investieren.»
Laut Vermögensexperte Max Cotting geht der Trend heute aber dahin, dass 100 Prozent im Fremdwährungsgeschäft abgesichert werden. Cotting verweist auf die Aufhebung des SNB-Mindestkurses: «Mit den Geschehnissen im Januar wissen wir alle, dass es nicht gut ist, wenn nicht alles abgesichert ist.» Der AHV-Fonds hält dem entgegen, dass die Absicherungsquote seit Jahren die gleiche sei und «im Schnitt» zu guten Resultaten geführt habe.
Zumindest die Absicherung der Eurobestände wäre laut «Eco» nahezu umsonst zu haben gewesen: die SNB hatte die 1.20-Grenze bis Mitte Januar garantiert. Doch beim AHV-Fonds war nur die Hälfte der Eurobestände abgesichert.
Verpasste Milliardenrendite
Mit 33 Milliarden Franken Volksvermögen ist der AHV-Fonds einer der wichtigsten Investoren der Schweiz. Ende letzter Woche stellten die Verantwortlichen die Zahlen für 2014 vor – und zeigen sich mit der Rendite von 6,5 Prozent zufrieden. Marco Netzer: «Mit 0,43 Prozentpunkten haben wir letztes Jahr unseren Benchmark geschlagen.»
Laut «Eco» stellt sich aber auch unabhängig von Verlusten durch fehlende Währungsabsicherungen die Frage, wie gut diese Rendite wirklich ist. Tatsächlich schwankte sie in den Jahren seit 1999 nämlich stark. Die Sendung verglich den Fonds mit dem renommierten BVG-25-Index der Bank Pictet – für den AHV-Fonds gibt es kaum Vergleichsgrössen.
Seit 1999 hat der AHV-Fonds lediglich dreimal den Index übertroffen. Kumuliert erzielte er etwa 39 Prozent Rendite. Der Index hingegen brachte es auf fast 54 Prozent. Dies entspricht 4 Milliarden Rendite, die dem AHV-Fonds entgingen. Hinzu kommt: Mit 9,4 Prozent erzielte der BVG-25-Index allein 2014 ein Drittel mehr als der AHV-Fonds. In absoluten Zahlen ist das noch einmal fast eine Milliarde, die dem AHV-Fonds entging.
Dem AHV-Fonds stösst dieser Vergleich sauer auf: Der Index tauge nicht für die Ausgleichsfonds der 1. Säule, die auf einem Kapitalumlageverfahren beruhten und darum grundsätzlich andere Anlageziele verfolgten als Pensionskassen. «In der Industrie, das dürfen wir festhalten, kommt es aus objektiven Gründen niemandem in den Sinn, die Ausgleichsfonds mit der 2. Säule zu vergleichen.»
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