Europas erster Zug im Finanzkrieg
Die EU verhängt Sanktionen gegen russische Einzelpersonen. Das trifft Russland zwar nur indirekt, aber wirkt trotzdem: Die Finanzmärkte sind bereits in Angst, Anleger und Banken gingen in Stellung.

Europa anerkennt die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit der Krim nicht. Erste Sanktionen gegen Russland wurden heute verhängt. Im Visier stehen 21 Einzelpersonen, wie zu vernehmen ist. Ihre Vermögenswerte werden eingefroren. Dies erscheint angesichts der Tragweite der Ereignisse in der Krim als relativ harmlose Massnahme. Sollten die Sanktionen im Finanzbereich aber ausgeweitet werden, so würde dies Russland empfindlich treffen. Darauf deuten Finanzdaten hin. Schon jetzt steht die Wirtschaft unter Druck.
- Kapitalabflüsse: Russische Anlagen sind bei Investoren seit geraumer Zeit nicht en vogue. Jüngst haben sich die Abflüsse verstärkt. Einer Schätzung von Goldman Sachs zufolge wurden dieses Jahr bereits 45 Milliarden Dollar Kapital abgezogen. Das sind 60 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Jahres 2013, als bereits hohe Zahlen registriert wurden. Im vierten Quartal betrug der Kapitalabfluss 16,5 Milliarden Dollar. Negativ betroffen sind nicht nur Finanzanlagen, sondern auch Investitionen in die Realwirtschaft.