Beratungen der EU über Rettungspaket für Irland begonnen Zustimmung zu 85-Milliarden-Euro-Hilfen noch für Sonntag erwartet
Brüssel Die Finanzminister der Eurozone sind am Sonntag in Brüssel zu Beratungen über ein milliardenschweres Rettungspaket für Irland zusammengekommen.
Dublin soll mit 85 Milliarden Euro gestützt werden. Die Höhe der Zinsen ist noch unklar. Nach der ausserordentlichen Sitzung der Minister der 16 Euro- Staaten gemeinsam mit den Finanzministern Grossbritanniens, Dänemarks und Schwedens sollten die Finanzminister aller 27 EU- Länder über das Hilfspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) entscheiden. Nach der Einigung zwischen Dublin und Vertretern der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds IWF auf die Grundzüge des Rettungsplans solle die abschliessende Entscheidung darüber noch am Sonntag fallen, hiess es in Brüssel. Die französische Finanzministerin Christine Lagarde sagte in der belgischen Hauptstadt, die Einigung sei «so gut wie unter Dach und Fach». Ihr britischer Kollege George Osborne sagte: «Es ist im Interesse der gesamten EU, dass wir diese Angelegenheit zu einem Abschluss bringen, etwas Stabilität erreichen und unsere Wirtschaften zum Laufen bringen.» Märkte beruhigen Die EU will mit einer Entscheidung vor der Öffnung der Märkte am Montag die Anleger beruhigen. Das Rettungspaket für Irland soll zeigen, dass für Kreditgeber von EU-Staaten trotz der ebenfalls angespannten Haushaltslage in Portugal, Spanien und Italien kein Grund zur Besorgnis besteht. Der Euro-Kurs war im Zuge der Krise in Irland am Freitag auf seinen niedrigsten Stand seit zwei Monaten gesunken. Die spanische Finanzministerin Elena Salgado sagte, sie glaube, die Märkte würden am Montag positiv auf den Plan reagieren. Bei dem Treffen am Sonntag wird nach ihren Worten nicht über eine Aufstockung des europäischen Rettungsschirmes diskutiert. Über ihr eigenes Land sagte Salgado: «Ich bin absolut überzeugt, dass wir keine Hilfe brauchen.» Vor allem Banken gerettet Die Milliardenhilfen der EU sollen grösstenteils in die irische Bankenbranche fliessen, deren Krise Irland schwerwiegende Haushaltsprobleme beschert hatte. Der Rest des Geldes soll zur Sanierung des irischen Staatshaushaltes genutzt werden. Irland hatte vor einer Woche als erstes Land Hilfen aus dem Euro- Rettungsschirm beantragt, der als Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland eingerichtet worden war. Im Gegenzug plant die irische Regierung bis 2014 im Staatshaushalt Einsparungen von 10 Milliarden Euro sowie Steuererhöhungen von 5 Milliarden Euro.
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