Aussteller an Genfer Uhrensalons optimistisch - China im Fokus Von Blaise Lempen, SDA Hintergrund
Die Aussteller der zwei Genfer Uhrensalons ziehen eine positive Bilanz.
Trotz Frankenstärke konnten sich die Firmenvertreter am Genfer Salon für Luxusuhren über die steigende Nachfrage aus China freuen. Dieser Salon, an dem 19 Luxusuhrenmarken vertreten waren, schliesst am Freitag seine Tore. Die Aussteller gaben sich optimistisch, ohne in Euphorie zu verfallen. Über 12'000 Personen, Profis wie auch Interessierte und Journalisten, besuchten die 21. Ausgabe des SIHH. «Die Bilanz fällt ausgezeichnet aus», versichert Wolfgang Sickenberg, Verkaufsdirektor bei Audemars Piguet. Besonders grossen Anklang hätten die neuen Kollektionen auf den chinesischen und lateinamerikanischen Märkten gefunden. Ausschläge korrigieren Angesprochen auf die Frankenstärke, sagte er, dass die Entwicklung der Schweizer Währung aufmerksam zu verfolgen sei. Die Aufwertungen könnten aber Schritt um Schritt mit gemässigten Preisanpassungen korrigiert werden. Bei Jaeger-LeCoultre stellt man schon eine gewisse Unruhe wegen der Frankenstärke fest, vor allem bei den Händlern im Tessin. Aber eine Auslagerung der Schweizer Luxusuhrenproduktion ins Ausland sei dennoch nicht auszumachen. Schliesslich sei der Brand «Swiss Made» für die grossen Marken äusserst wichtig. Jean-Marc Jacot, Generaldirektor von Parmigiani, relativiert die gegenwärtigen Folgen der Frankenaufwertung für das Luxussegment. Mehr Sorgen bereitet ihm der steigende Goldpreis. Dieser habe sich in den letzten drei Jahren verdreifacht, was sich auf die Herstellungskosten auswirke. Vom Umsatz entfalle etwa 15 Prozent auf China, erklärt er. «Die Chinesen lieben schöne Uhren, das ist eine grosse Chance für uns.» Jacot vergleicht die Situation mit der Nachfrage aus Japan vor 30 Jahren. Allerdings wolle man auch nicht zu stark von China abhängig sein. Höhere Nachfrage aus China Auch bei Baume & Mercier rechnet man für 2011 mit einer steigenden Nachfrage aus China. Finanzchef Jean-Baptiste Dembreville sagt, die Frankenstärke sei im übrigen kein neues Phänomen, man sei daran gewöhnt. Und die Lancierung der Neuheiten im Frühling würden ohnehin neue Preise ermöglichen. Er rechnet mindestens mit zweistelligen Wachstumsraten auf dem chinesischen Markt. Dazu müsse man die chinesischen Touristen rechnen, die Schweizer Uhren auch im restlichen Europa, in Amerika und in ganz Asien kauften. Rund 70 Prozent der asiatischen Salonbesucher stammten aus China, schätzt er. Zufrieden gibt man sich auch am Geneva Time Exhibition (GTE). Dieser kleine Salon ist erst zum zweiten Mal über die Bühne gegangen. Auf 3000 Quadratmetern stellten rund 60 Marken ihre Kreationen vor, während es am SIHH 30'000 Quadratmeter sind. Der kleinere GTE zog etwa 5000 Besucher an. Dieser Salon stehe aber nicht in Konkurrenz zum SIHH, betont GTE- Direktorin Florence Noël. «Unsere Aussteller produzieren kleine Volumina». Der GTE-Salon sei vielmehr eine Ergänzung zum grossen SIHH. Nach dem diesjährigen Erfolg, soll es auch 2012 einen unabhängigen GTE-Salon geben.
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