Arbeiter besetzen Werk des Stahlkonzerns ArcelorMittal
Florange Aus Protest gegen die Abschaltung des letzten Hochofens in Lothringen haben an die 200 Arbeiter am Montag ein Werk des Stahlkonzerns ArcelorMittal in Ostfrankreich besetzt.
Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP drangen sie am frühen Morgen in das Werk im lothringischen Florange ein, wo sie sich in den Räumen der Direktion niederliessen. Zu der Aktion hatten mehrere Gewerkschaften aufgerufen. «Wir wollen der Direktion Kurzarbeit verpassen», sagte Edouard Martin von der pro-sozialistischen Gewerkschaft CFDT. «Wir bleiben in den Büros der Direktion, bis der Hochofen wieder angefahren wird». Die Vertreter der Werksleitung waren den Angaben zufolge nicht anwesend. Martin kündigte weitere Protestaktionen bis zum 6. Mai an - dem Tag, an dem der zweite Durchgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich stattfindet. Anfang Oktober hatte ArcelorMittal seinen letzten Hochofen in Florange abgeschaltet. Dem Konzern zufolge handelt es sich um eine vorrübergehende Massnahme. Begründet wird sie mit der sinkenden Nachfrage nach Stahl wegen der Wirtschaftskrise. Ursprünglich hatte es geheissen, der Hochofen solle im Januar wieder hochgefahren werden, was aber nicht geschah. Die Gewerkschaften fürchten nun eine endgültige Schliessung des 1948 gegründeten Werks. Die einst florierende Schwerindustrie in der ostfranzösischen Grenzregion ist seit den 1980er Jahren im Niedergang. Die Förderung von Kohle und Eisenerz wurde eingestellt, die meisten Hochöfen und Walzstrassen wurden stillgelegt.
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