Alpiq-Verlust reisst dreistelliges Loch in EBM-Kasse
Der 1,3 Milliarden-Verlust des Stromkonzerns Alpiq reisst bei der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) ein dreistelliges Loch in die Kasse.
Die EBM hat am Mittwoch angekündigt, dass ihre Alpiq-Beteiligung im 2011 einen Verlustanteil von 183 Millionen Fr. bescherte. Angesichts der Grössenordnung der Gewinne der letzten beiden Jahre von 70 Millionen (2010) und 113 Millionen Fr. (2009) erwartet EBM-Chef Hans Büttiker einen Verlust von 130 bis 150 Millionen Franken, wie er am Mittwoch vor den Medien sagte. Die EBM publiziert ihre aktuellen Jahreszahlen wie üblich erst im Mai. Die als Genossenschaft organisierte EBM hat eine Gewinnwarnung an ihre Mitglieder verschickt. Sie ist zu 13,63 Prozent an der Alpiq beteiligt und weist ihre Zahlen nach Swiss GAP FER-Standard aus, und muss so ihren Alpiq-Verlustanteil im Finanzergebnis einbeziehen. Verbucht wird diese Beteiligung «at equity», gemäss Kapitalanteil, nicht nach Börsenkurs - jener wäre um 1,7 Milliarden abgesackt. Die EBM beruhigt ihre Genossenschafter damit, dass ihr Verlust nur in den Konzern-Büchern stehe - die eigentliche Genossenschaft mache weiter Gewinn. Mit 80 Prozent Eigenkapital könne die EBM das verkraften. Die Alpiq-Beteiligung habe die EBM über all die Jahre 243 Millionen gekostet, aber netto 104 Millionen Gewinn generiert, vor allem mit Dividenden. An der strategischen Beteiligung will die EBM-Leitung festhalten, weil diese der EBM langfristig günstigere Strombezugspreise sichere. Die Alpiq-Probleme schlagen dennoch durch, weil die EBM wegen stark erodierter Dividenden ihre eigenen Investitionen herunterfahren muss. Statt 30 Millionen werden nun für 2012 noch 7 Millionen Fr. erwartet. Die EBM hat rund 130'000 Grundversorgungs-Kunden vor allem in Unterbaselbieter Gemeinden sowie im solothurnischen Schwarzbubenland und im grenznahen Elsass. Ausser Strom verkauft das Unternehmen mit rund 650 Vollzeitpensen auch Wärme- sowie Telecom- und IT- Dienstleistungen.
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